Der ehemalig UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, die ehemalige irische Präsidentin Mary Robinson, die ehemalige UN-Klimachefin Christiana Figueres und der Klimaforscher Johan Rockström haben zusammen mit weiteren führenden Expert:innen für Klimapolitik den COP-Prozess in einem Brief an die UN scharf kritisiert und eine Überarbeitung des Formats künftiger Gipfel – und ihrer Veranstaltungsorte – gefordert. „Es ist jetzt klar, dass die COP ihren Zweck nicht mehr erfüllt. Wir müssen von der Verhandlung zur Umsetzung übergehen“, heißt es in dem Brief.
Die Unterzeichnenden fordern unter anderem strenge Auswahlkriterien für die Präsidentschaft der COP. um Länder auszuschließen, die die Abkehr von fossiler Energie nicht unterstützen.
Da längst klar ist, was getan werden muss, muss die COP statt auf Verhandlungen auf die Umsetzung konkreter Maßnahmen umgestellt werden. Die COP-Treffen müssen in kleinere, häufigere und lösungsorientierte Treffen umgewandelt werden, bei denen die Länder über Fortschritte berichten, gemäß den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Rechenschaft gezogen werden und wichtige Lösungen für Finanzen, Technologie und Gerechtigkeit diskutieren.
Es braucht Mechanismen, um die Länder für ihre Klimaziele und -verpflichtungen zur Rechenschaft zu ziehen.
Ein wachsender Anteil der Klimafinanzierungszusagen wird heute als verzinsliche Darlehen ausgezahlt , was die Schuldenlast der vom Klimawandel betroffenen Länder verschärft. Es braucht standardisierte Definitionen und Kriterien dafür, was als Klimafinanzierung gilt und was nicht.
Die Unterzeichneten drücken ihre Besorgnis aus, dass Klima-COPs die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht ausreichend integrieren oder umsetzen.. Sie fordern ein eigenes ständiges wissenschaftliches Beratungsgremium, das formal Teil der COP-Struktur ist.
Wenn die Klimakonferenz COP mehr Wirkung erzielen soll, muss sie anerkennen, dass die derzeitige Geschwindigkeit des Naturverlusts (z. B. Süßwasserknappheit, Land- und Bodendegradation, Rückgang der Bestäubung, Meeresverschmutzung) die Stabilität des Planeten beeinträchtigt. Darüber hinaus ist die Stabilität des Planeten, die jetzt ernsthaft gefährdet ist, ohne entschlossene Maßnahmen in Bezug auf Gleichheit, Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung nicht möglich. Die Unterzeichner.innen fordern eine;n Sondergesandte:n für Klima- und Armutspolitik, der:die sicherstellt, dass diese wichtigen Zusammenhänge in den Verhandlungen und Umsetzungsmaßnahmen verankert werden.
Die Tatsache, dass es bei den letzten COPs weit mehr Lobbyist:innenen für fossile Brennstoffe gab als offizielle Vertreter:innen von wissenschaftlichen Institutionen, indigenen Gemeinschaften und gefährdeten Nationen, kritisieren die Unterzeichner:innen als systemisches Ungleichgewicht in der COP-Vertretung. Sie fordern strengere Transparenz- und Offenlegungsregeln.
Quelle: https://www.clubofrome.org/cop-reform-2024/