Ein Drittel der verbliebenen Menschenaffenpopulation Afrikas ist durch die Auswirkungen des Abbaus von Übergangsmetallen gefährdet, die für die Energiewende benötigt werden. Fast 180.000 Gorillas, Schimpansen und Bonobos könnten vom aktuellen und geplanten Abbau von Mineralien wie Lithium und Kobalt betroffen sein, insbesondere in Westafrika. Das geht aus einer kürzlich in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlichten Studie hervor
Jessica Junker, eine Forscherin bei der Naturschutz-NGO Re:wild, und ein internationales Team aus Deutschland, Australien und mehreren afrikanischen Ländern untersuchten die aktuellen und zukünftigen potenziellen Auswirkungen des Bergbaus auf Menschenaffen in Afrika und wählten diese Artengruppe aus, um die Folgen des Bergbaus in Afrika und weltweit zu veranschaulichen.
Der zu erwartende Boom der afrikanischen Bergbauaktivitäten könnte erhebliche Auswirkungen auf ein Gebiet haben, das ein Sechstel der weltweit verbleibenden Wälder umfasst, von denen einige die Heimat bedrohter Affenpopulationen sind. Gefahr droht nicht nur durch die unmittelbare Zerstörung oder Fragmentierung von Lebensräumen, sondern auch durch Lärm-, Licht- und chemische Verschmutzung, durch Zusammenstöße auf neu angelegten Straßen und Pisten, durch Übertragung von Krankheiten von Tieren auf Menschen und umgekehrt, und auch dadurch, dass die Aufschließung neuer Gebiete Jagd und Wilderei einfacher macht.
Um das Risiko zu mindern, müssen Bergbauunternehmen mehr ihrer Daten weitergeben, sagen die Forscher:innen, und die Auswirkungen ihrer Arbeit über die Grenzen ihrer Minen hinaus berücksichtigen.
https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adl0335