Plastikverschmutzung: Drei Strategien, die wirklich funktionieren

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Untersuchungen legen nahe, dass es drei (relativ) einfache politische Lösungen gibt, um die Verwendung und Produktion von Plastik einzudämmen, wie die Zeitschrift Nature berichtet:

  • Einwegplastik verbieten oder Gebühren darauf erheben. Mehr als 90 Länder und Territorien haben vollständige oder teilweise Verbote für Einweg-Plastikprodukte wie Einkaufstüten erlassen. Diese Verbote können sehr effektiv sein. Eine Analyse ergab, dass Verbote in fünf US-Bundesstaaten und Städten zusammen den Verbrauch von Einweg-Plastiktüten um etwa sechs Milliarden Tüten pro Jahr senkten. Man muss man aber darauf achten, alle Schlupflöcher zu schließen: Kalifornien zum Beispiel gestattete Geschäften auf dickere, „wiederverwendbare“ Tragetaschen umzusteigen. Die Menschen warfen diese jedoch trotzdem weg, was zu einer höheren Plastikmüllquote als zuvor führte.1.
  • Plastiproduzenten zahlen lassen – indem man Gebühren nach Gewicht erhebt, die Produzenten für das Recycling bezahlen lässt oder die Verwendung von recyceltem Material belohnt. Dies hängt von effektiven, sicheren Recyclingzentren ab.
  • Mikroplastik in Kosmetika verbieten. Mikrofaserfilter in Waschmaschinen können helfen, aber es wäre besser, einen Wandel in der Textilherstellung zu fördern. In Frankreich z.B. müssen ab Jänner 2025 neue Waschmaschinen mit einem Mikrofaser-Filter ausgestattet sein.2

1 Sokolow, L., Meiffren-Swango, C. & Engstrom, J. (2024): Plastic Bag Bans Work: Well-Designed Single-Use Plastic Bag Bans Reduce Waste and Litter (Environment America).

2 Napper, I. E., Barrett, A. C. & Thompson, R. C. (2020): Sci. Total Environ. 738, 140412 .

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Report: 4.200 gefährliche Kunststoffchemikalien

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Wie die Zeitschrift nature berichtet, hat der bislang umfassendste Bericht über Verbindungen in Kunststoffen – State of the science on plastic chemicals – eine lange Liste gefährlicher Inhaltsstoffe veröffentlicht. Laut der vom norwegischen Forschungsrat finanzierten Gruppe von Wissenschaftler:innen sind mindestens 4.200 von mehr als 16.000 Chemikalien, die in Kunststoffen vorkommen oder vermutlich darin verwendet werden, „persistent, bioakkumulierbar, mobil und/oder toxisch“. Für mehr als 10.000 Chemikalien lagen keine Gefahrendaten vor, und für mehr als 9.000 gab es keine öffentlich zugänglichen Informationen darüber, in welchen Kunststoffen sie verwendet werden. Die Autoren des Berichts plädieren für eine „Rote Liste“ von 3.600 Verbindungen, die reguliert werden sollten.
Der Bericht wurde am 14. März veröffentlicht, rechtzeitig zur nächsten Verhandlungsrunde für einen UN-Vertrag zur globalen Plastikverschmutzung.
Quelle: https://www.nature.com/articles/d41586-024-00805-2

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Ende der Plastikverschmutzung in Sicht? Internationales Abkommen beschlossen
von Martin Auer

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175 Mitgliedsländer der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) haben am 1. März in einer Resolution1 beschlossen, bis 2024 einen verbindlichen Vertrag zur Beendigung der Plastikverschmutzung zu schließen. Dieser Vertrag soll den kompletten Lebenszyklus von Plastik von der Produktion bis zur Entsorgung regeln. Damit hat sich laut der Zeitschrift New Scientist2 der Entwurf von Peru und Ruanda durchgesetzt, der die gesamte Kette von der Produktion über den Gebrauch bis zur Entsorgung einschließt. Ein zweiter Entwurf, für den sich vor allem Japan einsetzte, konzentrierte sich nur auf die Plastikverschmutzung der Meere. Die Resolution verlangt einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag. Sie erkennt auch an, dass Länder mit niedrigem Einkommen3 es schwerer haben, das Problem der Plastikverschmutzung zu bewältigen, und daher auch ein Finanzierungsmodell notwendig ist, das die Lasten gerechter verteilt.

„Ende der Plastikverschmutzung in Sicht? Internationales Abkommen beschlossen
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