Unterstützung für die Forderungen engagierter Lehrer:innen nach besseren Arbeitsbedingungen und besserer Klimabildung

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30.000 öffentlich Bedienstete, darunter viele Lehrer:innen, wurden am 26. 11. zu einer Großdemonstration in Wien für einen Gehaltsabschluss 2025 erwartet. In letzter Minute haben sich Gewerkschaft und Verteter:innen der Regierung auf einen Abschluss geeinigt. Die Demonstration wurde daher abgesagt. Laut dem Vorsitzenden der Younion, Christian Meidlinger, beträgt der Abschluss 3,5 Prozent, und zwar sozial gestaffelt. Minimal wird um 82,40 Euro erhöht, maximal um 437,80, berichtete er im Ö1-Mittagsjournal.

Die Lehrer:inenbewegung Teachers for Future hat den Streikaufruf mit der folgenden Erklärung unterstützt, der sich auch die AG Schulen und die AG Öffentlichkeitsarbeit der Scientists for Future angeschlossen haben:

Engagierte Lehrkräfte am Limit: Bessere Arbeitsbedingungen, bessere Klimabildung!

Lehrerinnen schlagen Alarm: Ohne gute Arbeitsbedingungen keine Klimabildung! Wir sind frustriert und überarbeitet. Zukunftsfähige Schulen setzen gute Arbeitsbedingungen voraus!

Am Dienstag, den 26. November, gehen Lehrkräfte in Österreich für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße. Dabei geht es nicht nur um gerechte Löhne, sondern um die Zukunft unserer Kinder. Denn eine fundierte Klimabildung, die unsere Schülerinnen für die Herausforderungen der Zukunft rüstet, ist nur möglich, wenn Lehrerinnen über die notwendigen Ressourcen und Arbeitsbedingungen verfügen.

Derzeit ist das nicht so: Schulen sind zwar verpflichtet Bildung für nachhaltige Entwicklung umzusetzen, aber das meiste Engagement dahinter – wie Fortbildungen, innovative Unterrichtskonzepte, Planung von Workshops, Aktionstagen, Klimafesten oder Projektwochen u.v.m. – passiert in der Freizeit. “Die bezahlte Arbeitszeit deckt schon lange nicht mehr all das ab, was von uns Lehrkräften erwartet wird. Es ist ehrenamtliche unbezahlte Arbeit, die Lehrerinnen wie wir am Abend, wenn unsere Kinder eingeschlafen sind, machen”, so auch Karl Marquardt, Lehrer an einer AHS in Wien und Aktivist bei Teachers for Future.

Die aktuelle Situation ist frustrierend, so Barbara Fross von Teachers for Future, ebenfalls Lehrerin in Wien: “Wir haben den gesetzlichen Auftrag, wir möchten dass sich unsere Schüler*innen auf eine aktive Rolle in der Gesellschaft vorbereiten, wir wollen uns engagieren, aber bekommen dafür weder Ressourcen noch Verankerung in der Arbeitszeit. Wir rufen die Regierung auf, Lehrkräfte auch für ihre viele Arbeit außerhalb des Klassenzimmers zu bezahlen und uns Freiraum zu verschaffen, um unsere Schulen fit für die Zukunft zu machen.”

Unsere Forderungen sind klar! Wir sind streikbereit!

Daher schließen sich Teachers for Future den Streikforderungen von „Schule brennt“ und GÖD an und fordern nicht nur konsequenten Klimaschutz und die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), sondern auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen – d.h.:

  • Eine faire Bezahlung von Zusatzengagement (z.B. durch Werteinheiten für Klimabeauftragte, finanzielle Abgeltung für die Organisation von Klimaprojektwochen, bezahlte Besprechungsschienen, …) statt engagierte Lehrkräfte knapp vorm Burn-Out
  • Verbesserte Arbeitsbedingungen, von denen Lehrkräfte und Schülerinnen profitieren
  • Mehr Unterstützungspersonal & multiprofessionelle Teams als echte Entlastung – statt Lehrkräfte, die alles übernehmen müssen
  • einen breit aufgestellten und verbindlichen Gipfel für Klimabildung und BNE – als deutliches Zeichen eines Neuanfangs
  • eine diskriminierungsfreie, inklusive, diverse, intersektionale und wertschätzende Schule sowohl für Schülerinnen als auch Lehrer*innen

Es ist zu bezweifeln, dass der Abschluss – der unter der Inflationsrate liegt – den Bedürfnissen der engagierten Lehrer und Lehrerinnen entspricht.

Die AG Schulen und die AG Öffentlichkeitsarbeit haben dazu erklärt: AlsExpert:innen für Nachhaltigkeitsbildung an Schulen und in der Öffentlichkeit halten wir die von Teachers for Future aufgestellten Forderungen nach Verbesserung der Arbeitsbedingungen und angemessener Bezahlung für gerechtfertigt. Die Klimakrise ernst zu nehmen bedeutet für uns auch, Engagement für das Klima unter Lehrer*innen wie Schüler*innen aktiv zu fördern und die unsere Jugend inhaltlich und methodisch auf die drängenden Krisen unserer Gesellschaft vorzubereiten.

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