Woher kommt der Zwang zum Wachstum? Interview mit Prof. Andreas Novy

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Lesedauer 8 Minuten.   

Im Rahmen unserer Serie zum APCC Special Report „Strukturen“ für ein klimafreundliches Leben“ hat Martin Auer mit Prof. Andreas Novy gesprochen. Sein Fach ist die soziale Ökonomie und er leitet das Institut für Multi-Level Governance and Development an der Wirtschaftsuniversität Wien. Wir sprachen über das Kapitel „Postwachstum und politische Ökonomik des Wachstumszwangs“.

Zu hören ist das Interview auf AlpenGLÜHEN.

Es ist offensichtlich, dass die Menschheit in ihrer Gesamtheit an die Grenzen des Planeten stößt. Seit den 1960er Jahren verbrauchen wir in einem Jahr mehr Ressourcen, als der Planet wiederherstellen kann. Heuer liegt der der Welterschöpfungstag schon Ende Juli. Länder wie Österreich verbrauchen ihren gerechten Anteil schon viel früher, heuer war das der 6. April. Seither leben wir auf Kosten der Zukunft. Und das liegt nicht nur daran, dass die Zahl der Menschen auf dem Planeten zunimmt. Auch jeder einzelne Mensch verbraucht immer mehr. Im Durchschnitt hat sich das Pro-Kopf-Einkommen seit den 1950er Jahren vervierfacht. Verteilt ist dieser Wohlstand sehr ungleich, sowohl zwischen den Ländern als auch innerhalb der Länder, aber gesamt gesehen sind wir an einem Punkt, wo jede vernünftige Hausfrau und jeder vernünftige Hausmann sagen müsste: Jetzt ist es genug, mehr geht nicht.

Aber jede Finanzministerin und jeder Unternehmensmanager bekommt tiefe Sorgenfalten, wenn das Wirtschaftswachstum nachlässt. Was ist es, was treibt dieses Wachstum so gnadenlos an? Warum können wir nicht einfach sagen: Es ist genug für alle da, es muss nur anders verteilt werden, dann reicht es schon?.

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