Am Black Friday werfen – nicht nur – Modefirmen massenhaft Ware auf die realen und virtuellen Ladentische. Laut der United Nations Economic Commission for Europe (UNECE) zählt Wegwerfmode zu den größten Verursachern von Umweltproblemen. Die Modeindustrie verursacht 20 Prozent des weltweiten Abwassers, 85 % der Textitlien landen in Deponien. „Abgesehen von den Umweltauswirkungen ist die Modebranche eng mit Arbeits-, Geschlechter- und Armutsproblemen verbunden.“ Eine von sechs Personen weltweit arbeitet direkt oder indirekt für die Modeindustrie, 80 % davon Frauen.
Ein krasses Beispiel, das direkt eine österreichische Firma betrifft, hat das Worker Rights Consortium aufgedeckt, eine unabhängige Organisation zur Überwachung von Arbeiter:innenrechten. Anlässlich des Black Friday macht die die entwicklungspolitische NGO Südwind auf diesen Fall aufmerksam. Die inzwischen aufgelassene thailändische Fabrik Body Fashion Ltd gehörte zum selben Konzern wie die in Götzis ansässige traditionsreiche Unterwäschefirma Huber Holding. („Profitieren Sie von den besten Angeboten des Jahres! Sichern Sie sich jetzt 20 % Extra-Rabatt auf alle Artikel in der Black Friday Kategorie und sparen Sie dabei bis zu 70 %!“ ) Sie ist im Eigentum des malaysisch-chinesischen Milliardärs und Investors Robert Ng. Zu den Kunden von Body Fahsion gehörten außer Huber zum Beispiel auch Triumph und Victoria’s Secret. In seinem Report berichtet das WRC, dass 900 ehemalige Arbeiter:innen, die in bei Body Fashion Kleidung für Huber hergestellt haben, seit mehr als zwei Jahren auf ihre Löhne und Abfindungen von insgesamt 5,5 Millionen Euro warten. Unter dem Motto „Huber muss zahlen“ setzt sich Südwind für die Rechte der thailändischen Arbeiter:innen ein. Die NGO fordert auch einen internationalen rechtlichen Rahmen, damit solche Schulden auch über Grenzen hinweg eingetrieben werden können. „Wenn das Lieferkettengesetz umgesetzt ist, ergibt sich daraus ein Rechtsweg, mit dem die Arbeiter:innen die entsprechenden Lohnschulden von Unternehmen in Österreich einfordern können“, sagt die Bekleidungsexpertin Gertrude Klaffenböck.
„Gerechtigkeit ist eine Voraussetzung für die Sicherheit des Planeten und der Menschen“ haben die 60 führenden Wissenschaftler:innen der Earth Commission festgehalten.