Parents und Teachers for Future zur Tiroler Nachhaltigkeitsstrategie: Gute Ansätze, aber Tempo der Transformation reicht nicht aus.

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„Als Eltern und Lehrer_innen sehen wir uns in der Pflicht, darauf hinzuweisen, dass das Tempo der Transformation bei Weitem nicht ausreicht, nicht international, nicht national und auch nicht in Tirol“ schreiben Parents for Future Tirol und Teachers for Future Österreich in ihrer Stellungnahme zum 2. Maßnahmenprogramm zur Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie. „Insbesondere im Hinblick auf das Ziel der massiven Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, ist die ausreichende Effektivität der geplanten Maßnahmen nicht erkennbar.“ Sie kritisieren das teilweise Fehlen von Indikatoren und Zielwerten, um die Effektivität von Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität überprüfen zu können. Die For Future Gruppen unterstützen die Forcierung von Photovoltaik auf Dachflächen, lehnen aber den Ausbau der Wasserkraft auf den wenigen verbliebenen natürlichen Fließstrecken ab. Im Bereich Gebäude und Raumordnung werden die Bemühungen, den Leerstand zu aktivieren, begrüßt, aber eine Beschleunigung der thermisch-energetischen Sanierung dringend gefordert.

Für Jugendliche ist die Hoffnung auf eine gute Zukunft durch die Klimakrise massiv getrübt

Parents und Teachers fordern Nachhaltigkeitsbeauftragte an jeder Schule. „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sollte nicht nur ein Angebot, sondern verpflichtend sein. Der Tiroler Jugendbeirat soll gestärkt bzw. ein eigener Klimajugendbeirat geschaffen werden. „Säumigkeit, Halbherzigkeit, Greenwashing und Fehlentscheidungen in der Klimapolitik gefährden die Kinderrechte. Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen, weil die Hoffnung auf eine gute Zukunft durch die Klimakrise massiv getrübt wird. Diese Katastrophe der Resignation ereignet sich im Stillen.“

Weiter fordern die Organisationen eine Ausrichtung der Landwirtschaft auf eine weitgehend pflanzliche Ernährung. Im Bereich der Mobilität wird die Beendigung des Privatflugverkehrs am Flughafen Innsbruck gefordert, die Verringerung von Tempolimits und die Prioritätenskala: „Fuß, Fahrrad, ÖPNV, Auto“. Im Bereich Tourismus sollte Anreise per Kurzstreckenflug unterbunden werden und zumindest die Werbung für die Anreise mit dem flugzeug nicht mehr unterstützt werden. Die Umsetzung der Tiroler Radstrategie soll befördert werden und soll nicht an Gemeindegrenzen enden.

Den Klimacheck für Landesgesetze bezeichnen die Organisationen als intransparent und zahnlos und kritisieren, dass die Ergebnisse für die Öffentlichkeit nicht einsehbar sind.

Titelbild: Barbara Krobath via flickr, CC BY-SA

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