Rückgang der Wolkendecke machte 2023 und 2024 heißer als vorhergesehen

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In den Jahren 2023 und 2024 wurden die Temperaturrekorde wiederholt gebrochen. Beide Jahre liegen nun im Durchschnitt etwa 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau . Der Klimawandel und das Wetterphänomen El Niño sind teilweise dafür verantwortlich, aber keiner der beiden Faktoren erklärt die außergewöhnliche Wärme vollständig.

Wissenschaftler:innen vom Alfred-Wegener-Institut in Deutschland stellten durch Satellitenbeobachtungen und Modellrechnungen fest, dass es im Jahr 2023 zu einem starken Rückgang der Zahl tiefliegender Wolken gekommen war. Besonders ausgeprägt war die Veränderung im Atlantik, wo es im Jahr 2023 zu einigen der ungewöhnlichsten Temperaturextreme kam . Diese verringerte die sogenannte Albedo der Erde, also die Fähigkeit, Wärmestrahlung zurück in den Weltraum zu reflektieren.

Den Grund für die verringerte Wolkenbildung suchen die Wissenschaftler:innen noch. Es könnte sein, dass durch Umweltschutzmaßnahmen weniger Aerosole – in die Atmosphäre gelangen, die die Wolkenbildung fördern, es könnten aber auch natürliche Schwankungen dahinter stecken.

Quelle: New Scientist
Helge F. Goessling et al. (2024): Recent global temperature surge intensified by record-low planetary albedo.Science387,68-73(2025).DOI:10.1126/science.adq7280

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Kein „Autoland“: Österreich an 4. Stelle bei Exporten von Schienenfahrzeugen

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VCÖ (Wien, 4. Dezember 2024) – Die nachhaltige Mobilität ist in Österreich ein starker, aber sehr unterschätzter Wirtschaftsfaktor, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. Dass Österreichs Bahnindustrie am Weltmarkt im Spitzenfeld liegt oder allein Gehen, Radverkehr und Radtourismus mehr als 52.000 Arbeitsplätze sichern, ist hierzulande wenig bekannt. Österreich hat innovative Unternehmen in allen Bereichen der nachhaltigen Mobilität, vom Öffentlichen Verkehr, über Fahrradproduktion über Elektro-Mobilität bis hin zu digitalen Mobilitätsservices. Der VCÖ fordert verstärkte wirtschaftspolitische Maßnahmen, damit das Exportland Österreich die weltweit steigende Nachfrage nach klimaverträglicher Mobilität als Konjunktur-Lokomotive nutzt.

„Spätestens seit der Klimakonferenz von Paris im Jahr 2015 ist bekannt, dass am Weltmarkt die Nachfrage nach klimaverträglicher Mobilität stark steigen wird. Es ist sehr bitter, dass in der Europäischen Union und auch in Österreich zu spät auf die geänderten Marktbedingungen reagiert wurde. Besonders bitter wäre es, wenn jetzt die notwendige Transformation erneut verschoben wird und sich die europäische Industriepolitik somit selbst auf ein Abstellgleis manövriert. Umso wichtiger ist es, jetzt rasch die wirtschaftspolitischen Weichen zu stellen, dass statt Arbeitsplätze zu verlieren, neue Jobs geschaffen werden“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Umso mehr als gerade Österreich die besten Voraussetzungen mitbringt, um Europas Kompetenzzentrum für nachhaltige Mobilität zu sein.

Österreichs Bahnindustrie spielt am Weltmarkt in der Champions League. Beim Export von Schienenfahrzeugen liegt das kleine Österreich sogar in absoluten Zahlen an vierter Stelle, nur Deutschland, China und die USA liegen – knapp – vor Österreich. Pro Einwohnerin und Einwohner ist Österreich bei Schienenfahrzeugen Export-Weltmeister, verdeutlicht der VCÖ. 7,9 Prozent des gesamten Welthandels der Bahnindustrie ist „Made in Austria“. Die Unternehmen von Österreichs Bahnindustrie schaffen eine Gesamtwertschöpfung von 2,7 Milliarden Euro und sichern direkt, indirekt und induziert 28.000 Arbeitsplätze. In vielen Bereichen der Bahnindustrie ist die Nachfrage größer als das Angebot. Der VCÖ fordert verstärkte Förderungen für Umschulungen von Beschäftigen aus anderen Branchen, die ihren Job verloren haben.

„Österreichs Automobil- und Zulieferindustrie kann E-Mobilität“, erinnert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Beispielsweise hat BMW in Steyr im Herbst mit der Vorserienproduktion von Elektromotoren begonnen. Schon heute arbeitet im ursprünglich reinen Diesel-Entwicklungszentrum ein überwiegender Teil der Beschäftigten im Bereich der E-Mobilität. Im Jahr 2030 sollen in Steyr 600.000 E-Antriebe produziert werden. AVL List in Graz wiederum hat im Herbst eine E-Achse für Langstrecken-Lkw bis 40 Tonnen vorgestellt. Bei der Nachnutzung von Elektroauto-Batterien ist das Vorarlberger Unternehmen e.battery systems ein Vorreiter. Und Österreich liegt bei Patenten in der Elektroauto-Mobilität über dem EU-Durchschnitt.

„Es ist höchste Zeit, E-Mobilität-Cluster in Österreich zu schaffen. Und die Verunsicherung der Konsumentinnen und Konsumenten durch den Schlingerkurs bei der Antriebstechnologie ist zu beenden und rasch Technologie-Klarheit zu schaffen“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Der deutsche Auto-Experte Ferdinand Duddenhöffer weist darauf hin, dass es bei Pkw „voll und ganz in Richtung Batterie-Elektrisches Auto geht“ und warnt, dass die Antriebsdiskussion „den Hochlauf der Elektromobilität zerstört“. Der IHS-Experte Christian Kimmich drängt im Interview im kürzlich erschienenen VCÖ-Magazin auf einen raschen Wandel und weist darauf hin, dass Elektro-Fahrzeuge schon jetzt „in vielen Anwendungsbereichen wirtschaftlicher sind als fossile Autos“.

Wenig Beachtung findet auch der ökonomische Fußabdruck von Gehen und Radfahren. Die Mobilität zu Fuß und mit Fahrrad schaffen inklusive dem Radtourismus in Österreich direkt, indirekt und induziert mehr als 52.400 Arbeitsplätze und generieren eine Wertschöpfung von rund 3,5 Milliarden Euro, macht der VCÖ aufmerksam. Allein im Jahr 2023 wurden in Österreich 421.000 Fahrräder im Wert von fast 1,2 Milliarden Euro verkauft. Mit woom kommt Europas erfolgreichster Kinderfahrrad-Hersteller aus Österreich. In Deutschland ist jedes vierte neu gekaufte Kinderfahrrad von woom.  

Eine Gesamtstudie für den gesamten Bereich von nachhaltiger Mobilität fehlt für Österreich. Auf Basis der vorliegenden Daten für Teilbereiche ist davon auszugehen, dass der Öffentliche Verkehr (inklusive Bahnindustrie), Gehen und Radverkehr, Elektro-Mobilität sowie Carsharing in Summe direkt, indirekt und induziert deutlich mehr als 200.000 Arbeitsplätze sichert, stellt der VCÖ fest. Und das Beschäftigungspotenzial in diesem Bereich ist in Österreich noch deutlich höher.

Quellen:
VCÖ-Magazin: Nachhaltige Mobilität – Unterschätzter Wirtschaftsfaktor, Dezember 2024
Verband der Bahnindustrie, Austrian Rail Report 2023
BMK Wirtschaftsfaktor Radverkehr, Wien  2022
Österreichische Energieagentur, TU-Wien, Econmove, Wien 2023

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Gesundheit, Preis, Emissionen: Bohnen schlagen Kunstfleisch

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Wenn du im neuen Jahr nach einer gesunden, günstigen und nachhaltigen Alternative zu Fleisch suchst, liegst du bei Gemüse genau richtig. Der Lebensmittelforscher Marco Springmann (Universität Oxford) hat in einer ausführlichen Analyse Linsen, Kichererbsen und Butterbohnen mit vegetarischen Würstchen und im Labor gezüchteten Burgern verglichen und ist zu dem Schluss gekommen, dass erstere am besten für deine Gesundheit, deine Geldbörse und unseren Planeten sind.

Die Ergebnisse zeigen, dass unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Sojabohnen, Erbsen und Bohnen am besten als Ersatz für Fleisch und Milchprodukte geeignet sind.

Gemüse statt Fleisch und Milch würde Ernährungsungleichgewichte in Ländern wie Großbritannien, den USA und ganz Europa halbieren. Und es würde die Zahl der Menschen, die vor allem an ernährungsbedingten Krankheiten wie Herzerkrankungen, Schlaganfall, Krebs und Diabetes sterben, um ein Zehntel senken.

Die Menge an Land und Wasser, die für den Anbau unserer Nahrungsmittel benötigt wird, und die Menge der dadurch verursachten Treibhausgasemissionen würden sich mehr als halbieren, und die Lebensmittelkosten würden um mehr als ein Drittel sinken.

Verarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie vegetarische Burger und Pflanzenmilch bieten immer noch erhebliche Vorteile für alle, die Fleisch und Milchprodukte ersetzen möchten. Aber die Emissionsreduzierung und die gesundheitlichen Verbesserungen waren um ein Fünftel bis ein Drittel geringer als bei unverarbeiteten Hülsenfrüchten, und die Kosten für den Verbraucher waren ein Zehntel höher als bei der aktuellen Ernährung.

Unverarbeitete Hülsenfrüchte waren also die klaren Gewinner der Studie. Sie schnitten aus allen Blickwinkeln gut ab, einschließlich Ernährung, Gesundheit, Umwelt und Kosten.

Überraschenderweise landete Tempeh auf dem zweiten Platz, ein traditionelles indonesisches Gericht aus fermentierten Sojabohnen, das viele der Nährstoffe der Sojabohnen ohne viel Verarbeitung oder Zusatzstoffe behält. Dies und sein relativ niedriger Preis verschafften ihm einen Vorteil gegenüber stärker verarbeiteten Alternativen wie vegetarischen Burgern.

Laborfleisch ist als Alternative ungeeignet: Bei Verwendung der aktuellen Technologie, die viel Energie verbraucht, um tierisches Gewebe im Labor zu züchten, können die Emissionen von kultiviertem Fleisch so hoch sein wie die von Rindfleischburgern, und sie sind bis zu 40.000 Mal teurer. Durch die Nachbildung von Rindfleisch sind die gesundheitlichen Auswirkungen von im Labor gezüchtetem Fleisch ähnlich schlimm.

Quelle: M. Springmann (2024): A multicriteria analysis of meat and milk alternatives from nutritional, health, environmental, and cost perspectives. In: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 121 (50) e2319010121, https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121 .

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Jetzt Gratis-Öffis auch in Belgrad

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Die rund 1,7 Millionen Einwohner:innen der serbischen Hauptstadt als auch Besucher:innen können ab kommendem Jahr die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Das kündigte der Bürgermeister Aleksandar Šapić auf an.
Es handle sich um eine soziale Maßnahme. Aber nicht nur das: Belgrad leidet unter starker Luftverschmutzung. Mehr Öffis führen zu weniger Autos und weniger Luftverschmutzung. Es ist besser für die Gesundheit der Menschen in der Stadt. Außerdem hilft das im Kampf gegen die Klimakrise.
https://www.derstandard.at/story/3000000249969/214ffentlicher-verkehr-in-belgrad-ab-1-j228nner-gratis

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Gloom and Doom, oder gutes Leben für alle? Die For-Future-Bewegung hat immer noch ein Kommunikationsproblem

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von Martin Auer

Ein Leser oder eine Leserin meines Blogs im „Standard“ kommentierte kürzlich „Auch FFF (und darunter Scientists for Future) waren ja bisher auch nicht erfolgreich mit ihrem Plan, die Politik zu nötigen, dass sie drastische Einschränkungen gegen die Bevölkerung verordnet.“

Meine Antwort war: „Warum soll das Klimaticket eine Maßnahme gegen die Bevölkerung sein? Warum soll eine Fernheizung, die durch Erdwärme betrieben wird statt durch Gas eine Maßnahme gegen die Bevölkerung sein? Warum sollen Förderungen für PV-Anlagen Maßnahmen gegen die Bevölkerung sein? Warum sollen Förderungen für heizkostensparende Wärmedämmung Maßnahmen gegen die Bevölkerung sein? Warum soll Hochwasserschutz eine Maßnahme gegen die Bevölkerung sein? Warum soll mehr Grün in der Stadt eine Maßnahme gegen die Bevölkerung sein? Warum soll die Förderung gesunder Bewegung (sprich Radfahren und zu Fuß gehen) eine Maßnahme gegen die Bevölkerung sein? Warum soll das Zurverfügungstellen von öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maßnahme gegen die Bevölkerung sein? Warum soll das Einrichten von Elektrotankstellen eine Maßnahme gegen…“

Mehr Zeichen gab das Kommentarfeld nicht her.

Die „drastischen Einschränkungen“ sind ein weit verbreitetes Framing der Freunde der fossilen Industrie. Oder ein weit verbreitetes Missverständnis. Ich will dem Poster bzw. der Posterin keine bösen Absichten unterstellen. Und ich gebe gern zu, dass die Bewegung, die weit über Fridays for Future (und Scientists for Future) hinausreicht, immer noch ein Kommunikationsproblem hat. Wir sind so negativ. Wir verbreiten Katastrophenstimmung. Gloom and doom. Wir sind zu abstrakt. Wir sprechen von Temperaturen: 1,5 Grad, 2,7 Grad, 3 Grad. Wir sprechen vom CO2-Gehalt der Atmosphäre: 350 ppm, 429 ppm. Warum soll man für eine Zahl kämpfen? Wir sind abgehoben, weltfremd und fanatisch. Uns fehlt das Augenmaß. Der Hausverstand. Wir kümmern uns mehr um die Eisbären am Nordpol als um die Menschen im Land.

Wen meine ich mit „wir“? Gar nicht leicht zu sagen, denn „wir“ haben keine Mitgliedskarten und niemanden, der für uns alle sprechen könnte. „Wir“, das sind die Wissenschaftler:innen, die uns jetzt schon seit Jahrzehnten davor warnen, wie eine Welt aussehen würde, die um 3°C wärmer ist als die unserer Urgroßeltern. Das sind die Wissenschaftler:innen, die uns aufzählen, wie viele Arten von Erdenbewohnern Jahr für Jahr immer weniger werden oder ganz verloren gehen. Die uns vorrechnen, wie viele unberechenbare Chemikalien sich in unseren Gewässern und Böden und unseren Körpern ansammeln. Das sind die Menschen, die auf die Straße gehen, um uns aufmerksam zu machen, dass wir keinen zweiten Planeten haben, auf den wir ausweichen können. Die die Politiker:innen seit Jahren drängen, endlich auf die Wissenschaft zu hören. Das sind die Grün:innen, die tree huggers und Klimakleber:innen und die Panikmacher:innen, die den Politiker:innen der Welt ein „how dare you“ ins Gesicht sagen. Rechnen Sie noch eine immer größer werdende Anzahl von Journalist:innen und Künstler:innen dazu und einen UNO-Generalsekretär.

„Es gibt wichtigere Sorgen als das Klima“

Oft bekommen wir zu hören: Die Menschen haben wichtigere Sorgen als den Klimawandel. Und eine Spezialerhebung zum Wissenschaftsbarometer der österreichischen Akademie der Wissenschaften im Dezember letzten Jahres gibt ihnen anscheinend recht. Zwar sagen nur 40 Prozent der Befragen ausdrücklich „Es gibt viele Themen, die deutlich wichtiger als der Klimawandel sind“, aber wenn gefragt wird, was denn am meisten Sorgen bereitet, steht an oberster Stelle das Gesundheitssystem. An zweiter Stelle kommt das Pflegesystem, an dritter Armut, und erst an vierter Stelle der Klimawandel. Danach folgen Zuwanderung und Bildungssystem.

Wie soll eine Klimaschutzbewegung damit umgehen? Zunächst: Wir sind keine „Klimaschutzbewegung“!

For Future ist mehr als Klima

Wir wollen nicht das Klima schützen, wir wollen die Menschen, uns alle, vor dem Zusammenbruch des Klimas schützen. Und auch das ist noch viel zu eng gefasst. Damit hat es begonnen, das stimmt, aber unsere Anliegen gehen viel weiter, denn auch andere Erdsysteme sind bedroht, auch andere ökologische Grenzen werden überschritten. Darum ist uns auch die Biodiversität ein Anliegen, die Verschmutzung durch Chemikalien und Plastik, die Verschmutzung und Überdüngung der Gewässer durch Stickstoff und Phosphor, der Raubbau an den Süßwasservorräten, die Versauerung der Ozeane. Eine recht unhandliche, aber treffendere Bezeichnung wäre: Wir sind eine Bewegung zum Schutz der Menschen vor dem Zusammenbruch der Erdsysteme. Weniger abstrakt: Unser Ziel ist, dass wir als Menschheit noch eine Zukunft auf unserem Planeten Erde haben. Also eben doch: „For Future“.

Sorge um das Gesundheits- und Pflegesystem

Aber lassen wir die großen Worte und kehren wieder auf den Boden des Hier und Jetzt zurück. Würden wir als For-Future-Bewegung den Menschen sagen: Es gibt Wichtigeres als die Gesundheit? Warum sollten wir das? Investitionen ins Gesundheitssystem sind schon einmal klima- und umweltfreundlicher als Investitionen in – sagen wir – die Kunststoffherstellung. Und erst recht Investitionen in die Pflege. Ein Mann oder eine Frau, der oder die eine bettlägerige Person wäscht und füttert und auf’s Klo führt, verursacht durch diese Tätigkeit keine schädlichen Emissionen. Auf der anderen Seite bringen der Klimawandel und die Zerstörung der Natur enorme Gesundheitsrisiken mit sich. Da ist die Belastung durch Hitze, die nicht nur krank macht, sondern auch die Arbeitsfähigkeit einschränkt. Und das wiederum führt zu Einkommensverlusten. Extreme Niederschlagsereignisse gefährden die Nahrungsmittelsicherheit, die Versorgung mit sauberem Wasser und die Entsorgung von Abwasser. Das wiederum erhöht die Gefahr von Infektionskrankheiten. Dazu kommen die Todesfälle und Verletzungen, die durch Überschwemmungen und Stürme verursacht werden.

Die zunehmende Erwärmung führt auch dazu, dass Krankheitserreger immer weiter nach Norden vordringen und hier zum Beispiel das Dengue-Fieber verbreiten. Durch die Zerstörung von Naturräumen wird der Lebensraum von Wildtieren eingeschränkt, und dadurch treffen Menschen und Tiere immer öfter zusammen. Das erhöht die Gefahr, dass Infektionskrankheiten von Wildtieren auf Menschen überspringen.

Klimaschutz nützt direkt und indirekt der Gesundheit

Aber da ist noch ein anderer Zusammenhang: Viele Maßnahmen, die zum Klimaschutz beitragen, nützen dir und mir auch hier und jetzt: Zu Fuß gehen und Radfahren sind gut für Herz und Kreislauf. Jeder Radweg, der gebaut wird, spart dem Staat ein Vielfaches an Gesundheitskosten und verlängert das Leben vieler Menschen. Verkehrsberuhigte Straßen und Gassen, die zum Flanieren verlocken, tun das ebenso. Und ebenso eine Raumplanung, die dafür sorgt, dass wir zum Einkaufen nicht an den Stadtrand fahren müssen, sondern unsere Besorgungen zu Fuß erledigen können.

Geschwindigkeitsbeschränkungen für alle Arten von motorisierten Fahrzeugen senken nicht nur die Emissionen sondern nützen unmittelbar der Gesundheit. Der Abrieb von Reifen, Bremsen und Straßenbelag belastet die Luft, die wir atmen, mit Feinstaub. Je schwerer das Auto, je dicker die Reifen, je mehr beschleunigt und gebremst wird, umso mehr Feinstaub, ob das jetzt ein Verbrenner oder ein E-Auto ist. Diese wenige Nanometer kleinen Partikel fördern Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sie hemmen auch die Wirkung von Antibiotika, sie dringen sogar bis ins Gehirn vor und könnten so Demenz fördern. Und noch etwas: Wer weniger oft ins Auto steigt, nützt nicht nur der Gesundheit seiner Mitmenschen, sondern noch mehr der eigenen: Die Feinstaubbelastung im Inneren des Autos ist doppelt so hoch wie am Straßenrand.

Dass frisches Gemüse notwendig ist, damit wir groß und stark werden, das haben uns hoffentlich die Eltern eingeprägt. Vielleicht sind sie uns damit so sehr auf die Nerven gegangen, dass wir uns erst recht Cheeseburger reingezogen haben. Und jetzt kommen diese Umweltschützer daher und wollen uns das Sonntagsschnitzel vom Tisch nehmen! Wenn es nur um den Sonntag ginge, würden wir da kein großes Theater machen. Vor allem, wenn das Schnitzel bio ist. Aber dass weniger Burger und Beefsteak, weniger Schnitzel und Backhendl, weniger Salami und Extrawurst nicht nur weniger Regenwaldzerstörung bedeuten, sondern auch weniger Typ-2-Diabetes, weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weniger Darmkrebs, das sollte uns die Entscheidung doch leichter machen.

Nach Schätzungen der Weltbank bringt jeder Dollar, der für den Aufbau von Klimaresilienz ausgegeben wird, eine durchschnittliche Rendite von vier Dollar, da eine bessere Gesundheitsversorgung und eine umfassendere Infrastruktur den Gemeinschaften zugutekommen und nachhaltige Auswirkungen auf zahlreiche Sektoren haben.

Die Sorge um die Lebenshaltungskosten

Kommen wir zur Sorge vor steigenden Lebenshaltungskosten und Armut. Die Armut zu bekämpfen ist ein zentrales Anliegen der For-Future-Bewegung für den Schutz der Menschen. Das Schlagwort heißt „Klimagerechtigkeit“. Klima- und Umweltschutz sollen nicht auf Kosten der weniger Wohlhabenden gehen. Richtig gemacht, können Klimaschutzmaßnahmen auch unmittelbar die Geldbörse entlasten. Eine Verbilligung des öffentlichen Verkehrs senkt Emissionen und Lebenshaltungskosten: Mit Stand Ende Oktober 2023 besaßen rund 272.000 Personen ein Österreich-Klimaticket. 50 Prozent aller Ticket-Inhaber:innen, die grundsätzlich auch ein Auto nutzen, gaben in einer Erhebung an, ihr Mobilitätsverhalten bereits nach einem Jahr zugunsten des öffentlichen Verkehrs geändert zu haben. 20 Prozent der Bahnfahrten mit Klimaticket wären sonst mit dem Auto gefahren worden.

Ein anderes Beispiel ist der Klimabonus, der durch die CO2-Steuer finanziert wird. Wer weniger CO2 emittiert − und das sind nicht nur Öko-Freaks, sondern auch Menschen, die sich gar kein Auto leisten können − profitiert davon, weil er oder sie weniger an CO2-Steuer bezahlt, als der Klimabonus ausmacht. Und in dem Maß, wie der CO2-Preis erhöht wird, erhöht sich auch dieser Vorteil. Dass der Preis für eine Tonne CO2 noch lange nicht reicht, um die Schäden auszugleichen, die diese Tonne verursacht, steht auf einem anderen Blatt.

Unwetterkatastrophen wie die Überschwemmungen vom September machen nicht nur die direkt Betroffenen arm. Das Geld, das der Staat für Katastrophenhilfe ausgeben muss, fehlt anderswo. Wenn Unwetterkatastrophen immer häufiger und schwerer werden, fehlt irgendwann das Geld für die Pensions- und Krankenkassenzuschüsse. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten der Hochwasserkatastrophe von 2002 betrugen 2,9 Mrd. Euro. Wegen der immer häufigeren Katastrophen erhöhen die Versicherungen die Beiträge der Landwirt:innen. Und damit steigen auch die Lebensmittelpreise.

Prinzipiell tritt die For-Future-Bewegung für den Abbau sozialer Ungleichheiten ein. Menschen mit geringem Einkommen haben oft nicht die finanziellen Mittel oder die Anreize, um in kostspielige energieeffiziente oder CO2-arme Produkte zu investieren. Zum Beispiel leben in wohlhabenden Ländern ärmere Menschen in weniger energieeffizienten Behausungen. Da sie meistens in Mietwohnungen leben, fehlt ihnen der Anreiz, in energieeffiziente Verbesserungen zu investieren.

Sicherlich, Investitionen in Gesundheit, Pflege, öffentlichen Verkehr, Bildung, Hochwasserschutz, Stadtbegrünung und so weiter kosten erst einmal Geld, bevor sie Einsparungen bringen. Woher könnte das kommen? Kleiner Hinweis: Zwei Drittel der Österreicher:innen sind für eine Millionärssteuer. Die würde bewirken, dass 2 Prozent der Bevölkerung einen maßgeblichen Beitrag für die Allgemeinheit leisten würden.

Die Sorge um den Arbeitsplatz

Laur einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes, schreibt die „Welt“, ist jeder fünfte Beschäftigte bei der Arbeit im hohen oder sehr hohen Maß von Klimaschutzmaßnahmen betroffen, Besonders stark sind die Zukunftssorgen, wenn es keine betrieblichen Weiterbildungsmöglichkeiten gibt. Ohne solche Angebote machen sich 43 Prozent sehr häufig Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Wenn umfassende Angebote vorhanden sind, dann nur 11 Prozent.

Man kann die Sache so sehen, dass Klimaschutzmaßnahmen Arbeitsplätze gefährden, man kann es aber auch so sehen, dass es der Klimawandel ist, der Arbeitsplätze gefährdet.

Die österreichische Unternehmensberatung DeLoitte stellt fest: Jeder vierte Arbeitsplatz ist durch den Klimawandel gefährdet. Mehr als 800 Millionen Jobs weltweit sind betroffen. Vor allem die Bereiche Landwirtschaft, Energie und Bergbau, Schwerindustrie und verarbeitendes Gewerbe, Transport sowie Bauwesen sind laut dieser Analyse angesichts der immer größer werdenden Klimakatastrophe besonders fragil.

Es stimmt: Die Eindämmung des Klimawandels wird eine Neuverteilung der Arbeit erfordern. Und die soll gerecht vor sich gehen. Das Schlagwort heißt „Just Transition“. Schädliche Arbeit muss durch sozial nützliche Arbeit ersetzt werden. Es gibt neue Produktionen wie PV-Anlagen, Windräder, Wärmepumpen, Energiespeicher, E-Autos. In der Bauwirtschaft muss eine Verschiebung vom Neubau zur Sanierung stattfinden. Es wird aber nicht möglich sein, einfach die Energiebasis zu ändern und ansonsten weiterzumachen wie bisher. Die Alternative zur Verbrenner-Produktion ist nicht nur die Produktion von E-Autos, sondern Arbeit muss zur Produktion von Bahnen, Bussen etc. verlagert werden. Die Produktion von Anlagen für erneuerbare Energie wird durch die Verfügbarkeit sauberer Rohstoffe begrenzt. Emissionen zu verringern, indem man die Natur auf andere Weise zerstört, kann nicht das Ziel sein. Vor allem für die jungen Menschen in Ausbildung sollte eine Verschiebung zur Care-Economy (Gesundheit, Pflege, Bildung, Sport, Kultur) als Ziel attraktiv sein, wenn diese Berufe sozial und ökonomisch aufgewertet werden.

Die For-Future-Bewegung fordert nicht nur den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, sondern setzt sich auch dafür ein, dass die Löhne und Arbeitsbedingungen in diesem Sektor attraktiv sind. Dafür ist „Wir fahren gemeinsam“ ein Beispiel, das Bündnis der Klimabewegung mit der Gewerkschaft vida und den Busfahrer:innen des öffentlichen Verkehrs. Die 15.000 Fahrer:innen der privaten Buslinien, für die gerade Kollektivvertragsverhandlungen anstehen, fechten einen gewerkschaftlichen Kampf um menschenwürdige Arbeitsbedingungen aus: Arbeitstage über zwölf Stunden, keine Nacht- und Sonntagszuschläge und fehlende Infrastruktur wie Pausenräume oder Toiletten bringen die Busfahrer:innen an ihre psychischen und physischen Grenzen. Unter diesen Bedingungen verlassen viele, die können, den Beruf und zu wenige junge Leute kommen nach. Dabei würden noch ein paar Tausend gebraucht. Das kann nicht im Interesse der Menschen sein, die auf verlässliche und ausreichend häufige Busverbindungen angewiesen sind. Und man kann Menschen auch nicht vorschlagen, doch das Auto stehen zu lassen und öffentlich zu fahren, wenn der öffentliche Verkehr einfach unzureichend ist. Deshalb unterstützen Fridays for Future und System Change, not Climate Change gemeinsam mit der Gewerkschaft vida die Busfahrer.

Übrigens: Laut der aktuellen Greenpeace-Umfrage fordern 81 % der Österreicher:innen politische Maßnahmen gegen die Klimakrise. Und drei Viertel der Befragten wollen sich selbst klimafreundlicher verhalten.

Der Beitrag erschien zuerst in Der Standard, 17.12.2024

Titelmontage: Martin Auer

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Buslenker:in: Grüner Job, aber mieser Job

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Damit der Ausbau des öffentlichen Verkehrs gelingen kann, braucht es dringend mehr Buslenker:innen. Schon jetzt sucht die Busbranche händeringend nach Arbeitskräften. Das liegt vor allem an den schlechten Arbeitsbedingungen. Zu wenig Einkommen, unzureichender Zugang zu sanitären Anlagen und ein allgemein hoher Arbeitsdruck gehören zum Arbeitsalltag in der Branche. Verbesserungen sind deshalb dringend notwendig. Eine aktuelle Studie vom Institut für Soziologie der Uni Wien zeigt detailliert auf, was sich die Buslenker:innen in der privaten Autobusbranche wünschen, um ihren Beruf attraktiv zu gestalten.

Weiterlesen im A&W-Blog

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NOAA-Report: Die Arktische Tundra wird zur CO2-Quelle

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Laut dem jährlich von der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) veröffentlichten Arktisbericht „2024 Arctic Report Card“ gibt die arktische Tundra mit der Erwärmung der Region mehr Kohlenstoff ab, als sie aufnimmt. Immer mehr Waldbrände und höhere Temperaturen lassen den lange gefrorenen Boden schmelzen und setzen Kohlenstoff frei, der zuvor im Boden gebunden war. Wärmerer Boden bedeutet, dass Mikroben mit der Verdauung des auftauenden Pflanzenmaterials beginnen und Methan und Kohlendioxid ausstoßen können.

Quelle: NOAA https://www.noaa.gov/news-release/arctic-tundra-becoming-source-of-carbon-dioxide-emissions

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Win-win: Gebäudesanierung verbessert die Lebensqualität, spart Energiekosten und reduziert Emissionen

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Du kannst den Kuchen nicht aufessen und gleichzeitig behalten, sagt das Sprichwort. Doch, sagt die Physikerin Diana Ürges-Vorsatz von der Central European University in Wien. Gebäudesanierung erhöht die Lebensqualität, spart Energiekosten und entschärft eine der größten Emissionsquellen, erklärt sie in einem Interview mit dem knowable magazine. Der Betrieb und die Errichtung von Gebäuden verursachen mindestens 37 Prozent der globalen CO2-Emissionen. Das Sparpotential ist also enorm. Allerdings bringt es nicht viel, mal da etwas abzudichten und mal dort ein Fenster zu ersetzen. Gebäude müssen als ganzes System betrachtet werden. Dazu gehören unter anderem Wärmeisolierung, neue Fenster, Beseitigung von Wärmebrücken, Abdichtung und ein Ventilationssystem, das Wärme aus der verbrauchten Luft zurückgewinnt, bevor sie hinausgeblasen wird.

Ein großer Teil der Energie wird durch Beleuchtung, Heizung und Kühlung verbraucht. Doch je energieeffizienter die Gebäude werden, um so schwerer wiegen die Umweltauswirkungen von Konstruktion und Baumaterial.

Es ist ein empfindlicher Balanceakt: Wir müssen die bestehenden Gebäude so energieeffizient wie möglich machen, und müssen gleichzeitig die Emissionen, die durch den Umbau verursacht werden, wo gering wie möglich halten. Große Bedeutung hat hier das Isolationsmaterial. Ürges-Vorsatz forscht zu Materialien, die zum Großteil aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden. Zum Beispiel PU-Schaum auf der Basis von Pflanzenölen statt Erdöl oder Erdgas, oder Dämmplatten aus Seegras. Haltbare pflanzliche Materialien können Kohlenstoff langfristig speichern und so verhindern, dass er als CO2 wieder in die Atmosphäre gelangt. Auch traditionelle Stoffe wie Hanf und Stroh könnten wichtig sein. Die Frage ist, ob es von den Biomaterialien auch genug gibt. Ihre Produktion soll nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen, und natürlich auch nicht zu neuer Entwaldung führen.

Zumindest in der entwickelten Welt gibt es kaum mehr Bedarf an Neubauten, sagt Ürges-Vorsatz. Im Großen und Ganzen nimmt die Bevölkerung nicht zu, und wir haben bereits genügend Wohnfläche pro Kopf und auch genügend Gewerbefläche. Bei jedem Neubau müssen wir begründen, warum nicht ein bestehendes Gebäude umfunktioniert und nachgerüstet werden kann. Zweit- und Drittwohnsitze und riesige Villen sollte es nicht mehr geben.

Quellen:
https://knowablemagazine.org/content/article/society/2024/how-do-deep-retrofits-make-buildings-greener
Ürge-Vorsatz, Diana et al. (2020): Advances Toward a Net-Zero Global Building Sector. In: Annual Review of Envronment and Resources 45:227-269
https://doi.org/10.1146/annurev-environ-012420-045843

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Robert-Jungk-Bibliothek: Die 10 besten Klima-Bücher zur Klimakrise

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Jährlich stellt das Team der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ) an die 150 Fachbücher in seinem Buchmagazin für zukunftswesende Debatten – prozukunft vor. Daraus werden jeweils „10 beste Klimabücher des Jahres“ ausgewählt und in einem JBZ-Arbeitspapier publiziert. Die Themen der heurigen Auswahl sind divers: Es geht um ein wachstumsunabhängiges, auf die Grundbedürfnisse fokussiertes Wirtschaften (Katharina Mau: Das Ende der Erschöpfung), um Klimamigration (Gaia Vince: Das nomadische Jahrhundert), um die viel zu geringen MIttel für Klimawandelanpassung für die Länder des Globalen Südens (Friederike Otto: Klimaungerechtigkeit) oder um Arbeit im Kontext der Klimakrise (Simon Schaupp: Stoffwechselpolitik) – um nur einige zu nennen. Das Arbeitspapier kann im Link oben kostenlos downgeloadet werden bzw um 3,90 als Printausgabe bezogen werden.

Vorstellung der Bücher auf JBZ-TV: Mirjiam Nichtl von der JBZ, selbst Mitglied der Psychologists for Future, und Hans Holzinger, Senior Adviser der JBZ und Mitglied von Scientists for Future, stellen die 10 Klimabücher in einem Video auf JBZ-TV vor. 

Die besten Klimabücher des Jahres 2024 I AP 71

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Ölkonzerne sponsern medizinische Forschung

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In den letzten sechs Jahren waren 14 Ölkonzerne an 1.197 medizinischen Forschungsartikeln beteiligt, entweder indem sie die Forschung direkt finanzierten oder indem sie einen der Autoren beschäftigten, wie eine Untersuchung der medizinischen Fachzeitschrift BMJ ergab. Ein Großteil der Forschung hat keinen offensichtlichen Bezug zu fossilen Brennstoffen, aber das Sponsoring verschafft den beteiligten Unternehmen einen Imagevorteil und kann dazu beitragen, ihren Einfluss unter Gesundheitsexperten zu erhöhen.

„Forschungsjournale und akademische Institutionen müssen ihre Zusammenarbeit mit der fossilen Brennstoffindustrie überdenken“, sagt die Gesundheitsforscherin Anna Gilmore.

Quelle: https://www.bmj.com/content/387/bmj.q2589

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