Frühwarnsystem für Kipppunkte gestartet

Lesedauer < 1 Minute.   

Ein britisches Projekt zielt darauf ab, frühe Anzeichen von Klima-Kipppunkten zu identifizieren: In einem ehrgeizigen Versuch, Klimakatastrophen vorherzusagen, werden Wissenschaftler Drohnenflotten, kosmische Strahlungsdetektoren und die Muster von Planktonblüten einsetzen. Ziel des von der Forschungsagentur ARIA finanzierten Programms ist die Entwicklung eines Frühwarnsystems, das eine Vorhersage des Auslösens von Kipppunkten in der Größenordnung von Jahrzehnten liefern könnte. ARIA ist eine unabhängige Einrichtung des UK Ministeriums für Wissenschaft, Innovation und Technologie.

Das Programm, für das eine Kickstart-Finanzierung von 81 Millionen Pfund bewilligt wurde, bringt 27 Expertenteams aus den Bereichen Klimawissenschaft, Optik, Informatik, Mathematik, Statistik, Photonik und Kernphysik zusammen. Es konzentriert sich auf zwei Kipppunkte , bei denen ein besonders hohes Risiko besteht: der Zusammenbruch des grönländischen Eisschildes, der einen enormen Anstieg des Meeresspiegels zur Folge hätte, und der Zusammenbruch wichtiger Meeresströmungen im Nordatlantik, der globale Veränderungen der Niederschlagsmengen zur Folge hätte und die Nahrungsmittelversorgung schwer beeinträchtigen würde.

Eine solche Warnung wäre ein enormer Anreiz für die Welt, den Klimaschutz zu beschleunigen, sagte Prof. Tim Lenton von der Universität Exeter und Leiter eines der Aria-Teams. Selbst wenn der Kipppunkt nicht aufgehalten werden könnte, würde eine Warnung der Gesellschaft wertvolle Zeit verschaffen, sich auf die schwerwiegenden Auswirkungen vorzubereiten.

Wissenschaftler haben mindestens 16 gefährliche Kipppunkte identifiziert , vom Zusammenbruch des Permafrosts im Norden bis zur Verschiebung des Monsuns in Westafrika, und es ist möglich, dass einige davon bereits überschritten sind.

Quelle: Advanced Research + Invention Agency (ARIA), https://www.aria.org.uk/opportunity-spaces/scoping-our-planet/forecasting-tipping-points/

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail

Trump-Regierung untergräbt Vorbereitung für 7. IPCC-Report

Lesedauer < 1 Minute.   

Trumps Regierung hat die NASA-Chefwissenschaftlerin Katherine Calvin und andere US-Beamte daran gehindert, diese Woche an einem Treffen in China teilzunehmen, bei dem es um die nächste Klimabewertung der Vereinten Nationen geht . Das Planungstreffen soll mit der Annahme eines Entwurfs für die siebte Klimabewertung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) enden. Diese Bewertungen werden von Regierungen weltweit zur Gestaltung ihrer Klimapolitik verwendet. Laut einem US-Beamten hat die NASA auch einen Vertrag gekündigt, der ein Team finanzierte, das die Klimabewertung administrativ und technisch unterstützen sollte.
Quelle: Nature, https://www.nature.com/articles/d41586-025-00596-0

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail

Kipppunkte: Die „Atlantische Umwälzzirkulation“ wird vorerst nicht zusammenbrechen. Aber auch eine Abschwächung ist gefährlich.

Lesedauer < 1 Minute.   

Der oft befürchtete Zusammenbruch eines der wichtigsten Meeresströmungssysteme, nämlich der „Atlantischen Meridionalen Umwälzströmung“ (AMOC), angesichts drastischer Klimaveränderungen ist laut einer in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Studie unwahrscheinlich . Die AMOC ist die atlantische Komponente des globalen Ozean-Förderbands, eines großräumigen Ozeanzirkulationssystems, das auf seinem Weg Wärme, Salz, Kohlenstoff und andere biogeochemische Elemente transportiert. Somit ist die AMOC eine entscheidende Komponente des globalen Wärme-, Salz-, Nährstoff- und Kohlenstoffhaushalts im Ozean, der das regionale Klima, den Meeresspiegel und die marinen Ökosysteme beeinflusst.

Ein Team um J. A. Baker vom UK Met Office hat herausgefunden, dass die AMOC zumindest bis zum Ende des Jahrhunderts bestehen bleibt, obwohl frühere Vorhersagen lauteten, dass sie bei weiterer Erwärmung der Erde zerfallen würde. Die vereinten Kräfte verschiedener Meeresströmungen und Winde würden das System selbst unter den pessimistischsten Klimaszenarien stabil halten, sagen die Wissenschaftler:innen. Die Studie zeigte jedoch auch, dass die AMOC schwächer werden könnte, was schädliche Folgen haben könnte.

Baker und sein Team untersuchten anhand von 34 Klimamodellen, wie die AMOC auf zwei Extremszenarien reagieren könnte: eine Vervierfachung des Kohlendioxidgehalts gegenüber vorindustriellen Werten und die Zugabe enormer Süßwassermengen duch das Abschmelzen des grönländischen Eisschildes . Das Team kam zu dem Ergebnis, dass die AMOC in beiden Szenarien schwächer würde, aber nicht zusammenbrechen würde.

Quelle: Nature, https://www.nature.com/articles/s41586-024-08544-0

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail

Ideen gefragt: Globale Taskforce will Hunderte Milliarden für Klima, Natur und Gerechtigkeit durch Solidaritätssteuern aufbringen

Lesedauer 3 Minuten.   

Die Global Solidarity Levies Task Force , eine unabhängige Expertengruppe, die nach der Cop28 eingerichtet wurde, hat 16 konkrete Ideen zur öffentlichen Konsultation vorgelegt, mit denen Hunderte Milliarden Dollar pro Jahr zur Bekämpfung der globalen Erwärmung aufgebracht werden könnten, von Steuern auf Kryptowährungen bis hin zum Fliegen. Bis 28. Februar kann jede/r zu den einzelnen Vorschlägen Stellung nehmen. Gefragt sind Stellungnahmen von Organisationen, Universitäten, Unternehmen und anderen Institutionen ebenso wie von Privatpersonen.

Die Ergebnisse werden den Regierungen der Welt auf dem Cop30-Gipfel im November in Brasilien präsentiert. Viele dieser Steuern existieren in einigen Ländern bereits, sodass die Aussicht auf eine flächendeckende Einführung weniger weit hergeholt ist, als man vielleicht annehmen möchte.

Die Task Force wird von den Staatschefs Frankreichs, Kenias und Barbados vorangetrieben, unter den Mitgliedern sind Dänemark, Senegal und Kolumbien. Sie arbeitet mit den Vereinten Nationen, der Weltbank, den G20, der Europäischen Kommission und der Afrikanischen Union zusammen, ist also nicht ohne Einfluss.

Die Lücke zwischen den Milliarden Dollar, die derzeit zur Bekämpfung der Klimakrise mobilisiert werden, und den Billionen, die benötigt werden, ist riesig . Das Ziel der Taskforce ist einfach: durch international koordinierte Abgaben Geld zu sammeln, Umweltverschmutzer zu bestrafen und das globale Steuersystem gerechter zu machen.

In der Konsultation werden die Vor- und Nachteile jeder möglichen Abgabe dargelegt.

Am naheliegendsten ist die Abgabe auf fossile Brennstoffe, die die globale Erwärmung verursachen, aber derzeit jährlich mit 7 Billionen Dollar subventioniert werden . Die fünf größten Ölkonzerne der Welt erzielten allein im Jahr 2022-23 zusammen einen Gewinn von 281 Milliarden Dollar. Die Förderung von fossilen Brennstoffen soll zuerst 5 Dollar pro Tonne CO2 betragen und bis 2030 jedes Jahr um 5 Dollar steigen. Bis 2035 könnte sie eine Billion Dollar pro Jahr einbringen. Die Förderung von Kohle, Öl und Gas wird oft bereits besteuert, was den Verwaltungsaufwand vereinfacht. „Die Macht der Lobby der fossilen Brennstoffe würde es politisch schwer machen, dies durchzusetzen“, stellt die Taskforce zu Recht fest. „Jedes Land, das die Abgabe einführt, könnte jedoch einen erheblichen Anstieg der Steuereinnahmen erzielen.“

Nur 1 % der Weltbevölkerung verursacht die Hälfte aller Emissionen des Luftverkehrs. Die Taskforce schlägt eine Steuer auf Tickets oder Kerosin für internationale Flüge vor. Die Ticketsteuer könnte 100 Milliarden Dollar pro Jahr einbringen, die Kerosinsteuer 10 Milliarden. Auch eine Vielfliegersteuer wird in Erwägung gezogen, bei der die Steuer mit jedem Flug steigt, aber jeder Passagier eine Identifikationsnummer haben muss. Mehrere Länder haben bereits eine Flugticketsteuer erhoben, um den Kampf gegen Aids und andere Krankheiten zu finanzieren.

Wie die Luftfahrt zahlt auch die internationale Schifffahrtsindustrie keine Steuern, die proportional zu den Schäden sind, die sie anrichtet. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation erhebt jedoch bereits Gelder von den Betreibern, um Ölverschmutzungen auszugleichen, und die meisten Länder unterstützen bereits eine CO2-Abgabe. Dadurch könnten zwischen 2027 und 2030 jährlich bis zu 127 Milliarden Dollar eingenommen werden .

Plastik ist auf fossile Brennstoffe angewiesen, verursacht hohe Emissionen und ist umweltschädlich. Derzeit werden seine Produzenten jedoch überhaupt nicht besteuert. In den laufenden Verhandlungen über ein globales Plastikabkommen wird eine Abgabe vorgeschlagen , der jährlich etwa 30 Milliarden Dollar einbringen würde. Da es relativ wenige Plastikproduzenten gibt, wäre die Erhebung dieser Steuer einfacher. Auch die Auswirkungen auf den Geldbeutel der Menschen wären gering, da die Kosten für Primärpolymere nur einen Bruchteil der Endproduktpreise ausmachen.

Zu den Ideen der Taskforce gehört auch eine Steuer für Milliardäre. Die Superreichen haben in der Regel einen extrem hohen CO2-Fußabdruck , zahlen oft viel weniger Steuern als normale Arbeitnehmer. Eine jährliche Steuer von 2% des Vermögens von Milliardären würde nur 3.000 Menschen betreffen, aber 200 bis 250 Milliarden Dollar einbringen. „Die politische Durchführbarkeit einer Einigung auf einen globalen Standard ist sehr anspruchsvoll“, sagt die Taskforce. Es ist jedoch schwer vorstellbar, dass die Abgabe bei den normalen Bürgern unpopulär wäre.

Schließlich schlägt die Taskforce eine Steuer auf Finanztransaktionen vor, die „enorm von der Globalisierung profitiert haben, ohne in den meisten Ländern besteuert zu werden“, sowie auf Kryptowährungen, deren Erzeugung enorme Mengen an Energie benötigt. Eine Steuer von 0,5 Prozent auf den Transaktionswert der Aktien würde 270 Milliarden Dollar pro Jahr einbringen. Dreißig Länder haben bereits eine ähnliche Steuer eingeführt und Frankreich stellt sogar einen Teil seiner Abgabe für Klima und Entwicklung zur Verfügung.

Eine 0,1-prozentige Steuer auf Kryptowährungstransaktionen würde etwa 16 Milliarden Dollar pro Jahr einbringen, wäre aber nicht einfach umzusetzen. „Angesichts der Anonymität und der dezentralen Natur von Kryptowährungen besteht eine hohe Möglichkeit der Steuerhinterziehung“, sagt die Taskforce. Positiv ist, dass Kasachstan, ein großer Krypto-Miner, bereits die verbrauchte Energie besteuert.

Hier kann man zu den Vorschlägen der Taskforce Stellung nehmen.

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail

Jänner 2025: 1,75°C über dem vorindustriellen Niveau

Lesedauer < 1 Minute.   

Der erste Monat des Jahres 2025 war der weltweit wärmste Januar und setzte damit die Serie von Rekord- oder beinahe Rekordtemperaturen der letzten zwei Jahre fort. Laut dem monatlichen Bulletin des Copernicus Climate Change Service (C3S) für Januar 2025 betrug die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur im ERA5-Reanalysedatensatz 13,23ºC und lag damit 0,79ºC über dem klimatologischen Durchschnitt für Januar im Zeitraum 1991-2020. Die Arktis verzeichnete im Januar ihre geringste Meereisausdehnung seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900, dem vorindustriellen Referenzzeitraum, war der Januar 2025 um 1,75ºC wärmer als der Monatsdurchschnitt.

Der Januar 2025 war der 18. Monat in einem 19-Monats-Zeitraum, in dem die globale durchschnittliche Lufttemperatur an der Erdoberfläche mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau lag.

„Der Januar 2025 ist ein weiterer überraschender Monat, in dem die Rekordtemperaturen der letzten zwei Jahre fortgesetzt werden, trotz der Entwicklung von La Niña-Bedingungen im tropischen Pazifik und ihrer vorübergehenden Abkühlung der globalen Temperaturen. Copernicus wird die Meerestemperaturen und ihren Einfluss auf unser sich entwickelndes Klima im Jahr 2025 weiterhin genau überwachen“, sagte Samantha Burgess, strategische Leiterin für Klima beim ECMWF.

Im Jänner wurde auch die niedrigste Ausdehnung des arktischen Meereises seit Beginn der Wetteraufzeichnungen festgestellt.

Quelle: Copernicus Climate Change Center

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail

Ein Monat „Brandrodung“ der US-Wissenschaft

Lesedauer 3 Minuten.   

Als „Brandrodung“ bezeichnet die Fachzeitschrift Nature die wissenschaftsfeindlichen Maßnahmen im ersten Monat der Trump-Administration.

Am ersten Tag seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident unterzeichnete Donald Trump Dutzende von Erlassen, die die US-Wissenschaft grundlegend veränderten. Dazu gehörte das Verbot von Bundesprogrammen zur Förderung von Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion. Kurz darauf wurden alle Bundeszuschüsse und -darlehen eingefroren, was Behörden wie die National Institutes of Health (NIH) – den weltweit größten Geldgeber für biomedizinische Forschung – ins Chaos stürzte, ein Chaos, das auch nach der vorübergehenden Blockierung des Erlasses durch einen Bundesrichter anhält. In Zusammenarbeit mit dem Milliardär und Unternehmer Elon Musk hat Trump auch den Personalbestand der Regierung, zu dem auch Wissenschaftler gehören, reduziert.
Experten warnen, dass noch weitere Disruptionen bevorstehen könnten . Viele der bisher verabschiedeten Maßnahmen entsprechen den Vorschlägen des Projekts 2025, einer Blaupause der rechtsgerichteten Denkfabrik Heritage Foundation. Das Dokument forderte auch Kürzungen bei der Klimaforschung und neue Vorschriften, die die Entlassung von Regierungsangestellten erleichtern könnten, darunter auch Wissenschaftler, die aufgrund ihrer Expertise und nicht aufgrund politischer Ernennungen eingestellt wurden.

Auswirkungen auf die Wissenschaft: Ein Monat Trump 2.0

20. Januar: Trumps Durchführungsverordnungen vom ersten Tag

In wichtigen Verordnungen wurde der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen und der Weltgesundheitsorganisation angekündigt. Andere Verordnungen sahen drastische Kürzungen bei den Bundesbediensteten vor, froren die Auslandshilfe ein und zielten darauf ab, Diversitätsprogramme, -finanzierungen und -bemühungen in der gesamten US-Regierung zu streichen.

21. Januar: NIH-Aktivitäten eingestellt

Eine langwierige Unterbrechung der Kommunikation zwischen dem Gesundheitsministerium und den National Institutes of Health (NIH), veranlasste die NIH dazu, Prüfgremien für Forschungsstipendien sowie Reisen und Schulungen auszusetzen.

27. Januar: Einfrieren aller Bundeszuschüsse

Ein Memo des US-amerikanischen Office of Management and Budget fror sämtliche Bundesmittel in Höhe von mehreren Billionen US-Dollar ein. Ein Richter hob die Sperrung am nächsten Tag vorübergehend auf, doch einige US-Behörden, darunter die US-amerikanische National Science Foundation (NSF), hielten weiterhin Gelder zurück.

31. Januar: Datenbanken des Center for Disease Control and Prevention (CDC) verschwinden und Dokumente werden zensiert

In Übereinstimmung mit Trumps Anordnungen zur Diversität und zur Ersetzung geschlechtsbezogener Terminologie sperrte das US-amerikanische Center for Disease Control and Prevention (CDC) Webseiten, darunter solche zu HIV-Statistiken und zur Gesundheit von Teenagern. Außerdem forderte es seine Wissenschaftler auf, alle Manuskripte, die bei wissenschaftlichen Zeitschriften zur Begutachtung standen, zurückzuziehen , um geschlechtsbezogene Begriffe zu entfernen. Nach einem Gerichtsbeschluss vom 11. Februar wurden die Webseiten vorübergehend wiederhergestellt.

2. Februar: National Science Foundation (NSF) gibt Gelder frei und prüft Zuschüsse

Die NSF gab die Mittel infolge eines Gerichtsbeschlusses vom 28. Januar frei, durchsuchte jedoch, wie Nature erfuhr, weiterhin alle Zuschüsse nach möglichen Verstößen gegen Trumps Durchführungsverordnungen und kennzeichnete Zuschüsse, die Wörter wie „Frauen“ enthielten.

6. Februar: Globale Gesundheitsbemühungen gefährdet

Nach dem Einfrieren der Entwicklungshilfe wurden Beamte der US-Behörde für internationale Entwicklung darüber informiert, dass die Trump-Regierung plant, ihre Belegschaft von mehr als 10.000 Mitarbeitern auf etwa 290 zu reduzieren, was die Bemühungen zur Bekämpfung von Krankheiten wie AIDS und Malaria gefährdet. Am 13. Februar ordnete ein US-Richter vorübergehend an, die Einfrierung der Hilfsgelder wieder aufzuheben.

7. Februar: Kürzungen der Gelder für laufende Kosten des NIH angekündigt

Das NIH gab bekannt, dass es die Mittel für „indirekte Kosten“ kürzen werde, die für Strom, Müllabfuhr, Verwaltungsgebühren und andere Notwendigkeiten von US-Forschungseinrichtungen aufgewendet werden. Es schlug vor, den Satz von durchschnittlich rund 40 % auf 15 % zu senken, was das Budget der Behörde um Milliarden entlasten würde. Bevor die Richtlinie am 10. Februar in Kraft trat, stoppte ein Richter die Richtlinienänderung vorübergehend .

14. Februar: Entlassungen bei US-Wissenschaftsbehörden beginnen

Tausende von Mitarbeitern von Behörden wie dem NIH, dem CDC, der NSF und der US-Umweltschutzbehörde erhielten im Zuge der Bemühungen der Trump-Regierung, die Zahl der Bundesbediensteten umzustrukturieren und zu reduzieren, Kündigungen. Die Mitarbeiter befanden sich in „Probezeiten“, was in der Regel bedeutete, dass sie weniger als zwei Jahre in ihrem Job waren, obwohl einige gerade befördert worden waren oder die Abteilung gewechselt hatten

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail

„Grüne“ Schiffahrt, die den Klimawandel beschleunigt?

Lesedauer 3 Minuten.   

Die Pläne, die derzeit bei der IMO (Internationale Seeschifffahrts-Organisation) ausgearbeitet werden, bergen die Gefahr, dass ein riesiger neuer Markt für Biokraftstoffe wie Palmöl und Soja entsteht, die die Abholzung der Wälder vorantreiben, und gleichzeitig den Preis für Pflanzenöl unter Druck setzen. Das zeigt eine neue Studie von Transport & Environment.

  • Die grüne Strategie der IMO könnte im Jahr 2030 im Vergleich zu heute zu zusätzlichen Treibhausgasemissionen von 270 Millionen Tonnen führen, was schlimmer wäre, als nichts zu tun. 
  • Der überwiegende Teil der Biokraftstoffe (60 %) wird aus Palmen und Soja gewonnen, die in hohem Maße mit der Abholzung der Wälder in Verbindung stehen.
  • Im Jahr 2030 könnten täglich fast 300 Millionen Flaschen Pflanzenöl für den Schiffsantrieb verwendet werden, was den Druck auf die Lebensmittelpreise erhöhen würde.


Fast ein Drittel der weltweiten Schifffahrt könnte 2030 mit Biokraftstoffen betrieben werden, wie neue Analysen von T&E zeigen . Heute liegt der Anteil bei weniger als 1 Prozent. Nach dem aktuellen Entwurf des Gesetzes der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) über grüne Kraftstoffe könnte dies den Klimawandel sogar verschärfen und die globale Nahrungsmittelversorgung belasten. 

Die von Cerulogy im Auftrag von T&E durchgeführte Studie zeigt, dass Palm- und Sojaöl im Jahr 2030 wahrscheinlich fast zwei Drittel des Biodiesels ausmachen werden, der in der Schifffahrtsindustrie zum Einsatz kommt, da sie die günstigsten Kraftstoffe sind, um die Klimaziele zu erreichen. Dies stelle ein ernstes Klimaproblem dar, warnt T&E, da Palm- und Sojaöl für zwei- bis dreimal mehr Kohlenstoffemissionen verantwortlich seien als selbst die schmutzigsten Schiffskraftstoffe von heute, wenn man Abholzung und Rodung mit einbezieht. 

Die treibstoffintensive Schifffahrt würde enorme Mengen Ackerland benötigen. Im Jahr 2030 werden 34 Millionen Hektar – die gesamte Fläche Deutschlands – benötigt, um genügend Nutzpflanzen zu produzieren, um den erhöhten Bedarf der Schifffahrtsindustrie an Biokraftstoffen zu decken. 

Dies könnte gravierende Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung haben. Land, das für die Landwirtschaft genutzt werden könnte, müsste für den Anbau von Biokraftstoffen umgewidmet werden, und durch die Verbrennung von Pflanzenöl auf Schiffen würden die Supermärkte eines Grundnahrungsmittels beraubt. Laut der Analyse von T&E könnten im Jahr 2030 täglich 300 Millionen Flaschen Pflanzenöl für den Schiffsantrieb verwendet werden.

Constance Dijkstra, Schifffahrtsmanagerin bei T&E, sagte: „Frachtschiffe mit Abholzung zu betanken, ist eine schreckliche Idee. Das Verbrennen von Pflanzen als Treibstoff ist schlecht für den Planeten und schlecht für die globale Nahrungsmittelsicherheit. Die IMO sollte die Klimaauswirkungen schlechter Biokraftstoffe berücksichtigen, um zu vermeiden, dass mehr Schaden als Nutzen entsteht.“

Reedereien wie MSC und CMA-CGM haben in sogenannte Abfallbiokraftstoffe wie Altspeiseöl und Tierfett investiert. Doch Abfallbiokraftstoffe werden wahrscheinlich nur einen kleinen Teil des prognostizierten Biokraftstoffbedarfs der Schifffahrt decken können, da ihre Verfügbarkeit begrenzt ist. Ein Frachtschiff beispielsweise, das zwischen China und Brasilien verkehrt, würde allein das jährliche Altöl von mehr als 2000 McDonald’s-Restaurants benötigen, während man für den Betrieb mit Tierfetten über eine Million Schweine bräuchte. 

Reedereien, darunter der deutsche Schifffahrtsriese Hapag-Lloyd, und eine Reihe von NGOs forderten die IMO heute dazu auf, nicht nachhaltige Biokraftstoffe von ihrer Liste der grünen Alternativen zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen zu streichen.

T&E fordert die IMO auf, sich auf eine klare Definition dessen zu einigen, was einen emissionsfreien oder nahezu emissionsfreien Kraftstoff ausmacht, Biokraftstoffe, die durch Abholzung der Wälder entstehen, auszuschließen, Biokraftstoffe auf Lebensmittelbasis zu begrenzen und Anreize für die Produktion von grünen E-Kraftstoffen aus grünem Wasserstoff zu schaffen.

Quelle: Pressemitteilung Transport & Environment

Transport and Environment (T&E) ist die Dachorganisation von nichtstaatlichen europäischen Organisationen, die sich für einen nachhaltigen Verkehr einsetzen. Die 53 Mitgliedsorganisationen kommen aus 24 Ländern (Stand Juli 2021). T&E besteht seit 1989.

IMO – die Internationale Seeschifffahrts-Organisation – ist die Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die für die Sicherheit der Schifffahrt und die Verhütung der Meeres- und Luftverschmutzung durch Schiffe zuständig ist. Die Arbeit der IMO unterstützt die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen.

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail

Regierungen im Rückstand mit nationalen Klima- und Energieplänen

Lesedauer < 1 Minute.   

Nur sechs der vom Climate Action Tracker analysierten Länder haben ihre neuen Klimaziele für 2035 rechtzeitig vor der Frist des Pariser Abkommens am 10. Februar 2025 vorgelegt, und nur eines – Großbritannien – schlägt im eigenen Land Maßnahmen vor, die am 1,5°C-Ziel ausgerichtet sind.

Die Frist am 10. Februar ist wichtig für die Transparenz, um Engagement zu demonstrieren und es der internationalen Gemeinschaft zu ermöglichen, das Risiko zu verstehen, dem sie angesichts der bisherigen unzureichenden Anstrengungen zur Erreichung des Temperaturziels des Pariser Abkommens ausgesetzt ist.

Die Vereinigten Arabischen Emirate , Brasilien , die USA , die Schweiz und Neuseeland haben allesamt Ziele für 2035 vorgelegt, die weit unter dem liegen, was nötig ist, um die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die globalen Klimaschutzmaßnahmen neu zu beleben ( siehe kurze Länderanalysen unten) .

„Die Öffentlichkeit darf mit Recht eine starke Reaktion ihrer Regierungen auf die Tatsache erwarten, dass die globale Erwärmung nun schon seit einem Jahr 1,5 Grad Celsius beträgt, aber wir haben praktisch nichts Substanzielles gesehen“, sagte Bill Hare, CEO von Climate Analytics, einer Partnerorganisation von Climate Action Tracker

. „ Bisher haben die Regierungen ihre vor zehn Jahren gemachten Versprechen nicht eingehalten – die Welt einem Kurs näher zu bringen, der mit der Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius im erforderlichen Tempo vereinbar ist.“ Die Frist, die sie selbst vor zehn Jahren gesetzt haben, muss den Beginn eines Jahres markieren, das einen deutlichen Wendepunkt im Handeln der Regierungen darstellt.“

Alle Augen richten sich nun auf die großen Emittenten wie die EU , China und Indien , die noch kein NDC für 2035 eingereicht haben.

Quelle: Climate Action Tracker

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail

Nur etwas mehr als die Hälfte der Östereicher:innen sind mit gutem öffentlichen Verkehr versorgt

Lesedauer < 1 Minute.   

Der Anteil der Menschen, die mit gutem öffentlichen Verkehr versorgt sind, ist zwischen 2016 und 2023 von 48,4 Prozent auf 53,5 Prozent gestiegen. Das ist ein Plus von fünf Prozentpunkten. Die Zahl jener Menschen, die nicht einmal eine Basisversorgung mit öffentlichem Verkehr genießen, ist sowohl absolut als auch prozentuell leicht gesunken. Um die Zielsetzung des Mobilitätsmasterplans zu erfüllen, muss der Versorgungsgrad bis zum Jahr 2040 auf 75 bis 80 Prozent ansteigen.

Die Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK) hat für das gesamte Bundesgebiet erfasst, wie gut die Anbindung an öffentlichen Verkehrsmittel ist. Dies wird in ÖV-Güteklassen von A (= sehr gut) bis G angegeben. Inzwischen ist allgemeiner Konsens, dass die Kategorien A bis D notwendig sind, um von einem ausreichenden Öffi-Angebot reden zu können. Klasse D bedeutet beispielsweise, dass es in unmittelbarer Nähe (bis zu 300 Meter) eine Buslinie im Halbstundentakt gibt. Nur Menschen, die in solchen Regionen wohnen, können auch die unterschiedlichen Klimatickets sinnvoll nutzen.

Während der Bund für das Grundangebot der Eisenbahn zuständig ist, liegt die flächendeckende Erschließung mit öffentlichem Verkehr in der Verantwortung der Bundesländer. Die regionalen Unterschiede sind sehr groß, wie Daten aus dem Jahr 2021 zeigen: Während in Wien faktisch alle Bewohner:innen über guten öffentlichen Verkehr verfügen, liegt dieser Anteil in Vorarlberg immerhin bei rund 70 Prozent. Nachzügler sind das Burgenland und Kärnten, wo gerade ein Viertel der Einwohner:innen über gute Öffis verfügt, gefolgt von Ober- und Niederösterreich sowie der Steiermark, wo dieser Wert bei etwas mehr als einem Drittel liegt.

In Österreich werden 60 Prozent aller Wege bzw. 70 Prozent aller Personen-Kilometer mit dem Auto zurückgelegt. Um sich aus der teuren und unökologischen Pkw-Abhängigkeit befreien zu können, bedarf es einer flächendeckenden Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. 

Quelle: A&W Blog, Autoren: Heinz Högelsberger, Max Knapp CC BY-SA 4.0

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail

„National Nature Assessment“ durch Trump eingestellt. Doch Wissenschaftler:innen arbeiten weiter.

Lesedauer 2 Minuten.   

Mehr als 150 Wissenschaftler:innen und andere Expert:innen haben Tausende von Stunden an dem Bericht „National Nature Assessment“ gearbeitet, der ersten Bewertung der Natur in den Vereinigten Staaten. Doch Präsident Trump beendete das unter der Biden-Regierung begonnene Projekt per Dekret kurz bevor es fertiggestellt war. Am 30. Januar schickte Phil Levin, der Leiter des Projekts, eine offizielle E-Mail an die Mitglieder seines Teams, in der er ihnen mitteilte, dass ihre Arbeit eingestellt worden sei. Doch in einer zweiten E-Mail von seinem privaten Account schrieb er: „Diese Arbeit ist zu wichtig, um sie fallenzulassen. Das Land braucht, was wir produzieren.“

Ziel der Studie war es, zu ermitteln, wie es um die Land- und Wasserverhältnisse sowie die Tierwelt des Landes steht, welche Veränderungen zu erwarten sind und was dies für die Menschen bedeutet.

Derzeit überlegen führende Expert:innen, die an dem Bericht mitgearbeitet haben, wie dieser außerhalb der Regierung fertiggestellt und veröffentlicht werden kann: „Es besteht ein erstaunlich einstimmiger breiter Konsens darüber, dass wir mit der Arbeit fortfahren sollten“, sagte Howard Frumkin, emeritierter Professor für Umweltwissenschaften an der School of Public Health der University of Washington, der ein Kapitel über die Auswirkungen der Natur auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden leitete.

Die meisten der 12 Kapitel wurden von Teams aus je etwa einem Dutzend Spezialist:innen geschrieben. Einige von ihnen waren Bundesangestellt, aber die überwiegende Mehrheit der Autoren kam nicht aus dem öffentlichen Dienst, sondern aus der Wissenschaft, von gemeinnützigen Organisationen und aus dem privaten Sektor, und sie stellten ihre Zeit bereits ehrenamtlich zur Verfügung. Die meisten oder alle Teams haben vor, ihre Arbeit fortzusetzen, sagten die Autoren.

Rajat Panwar, Professor für verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Wirtschaften an der Oregon State University, der das Kapitel über Natur und Wirtschaft leitete, sagte, das von ihm rekrutierte Team habe die Arbeit als Berufung gesehen und sehe sie immer noch als einen Beitrag zur Lösung eines der dringendsten Probleme seiner Generation, des Verlusts von Natur und Artenvielfalt.

Quelle: New York Times 10.02.2025

Folge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Teile das:     FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail