Verschiebung der EU-Entwaldungsverordnung: Einmal die Hand heben und für 80 Menschen die Lebensgrundlage zerstören

FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail
Lesedauer 2 Minuten.   

Teil des European Green Deal ist die EU-Entwaldungsverordnung (EU deforestation law, engl. EU deforestation regulation, EUDR), die zum 29. Juni 2023 in Kraft getreten ist. Mit der EUDR will die Europäische Union einen wichtigen Beitrag gegen weltweite Entwaldung und für den Erhalt von Wäldern leisten, die für Anbau und Aufzucht von Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja, Rindern, Gummi und Holz gerodet werden. Ab dem 30.12.2024 dürften Rohstoffe und Erzeugnisse nur dann verarbeitet und gehandelt werden, wenn sie nicht mit Entwaldung und Waldschädigung in Verbindung stehen.

https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2023/1115/oj

Die EUDR zitiert den IPCC-Bericht (Shukla et al., 2019), wonach Entwaldung 11% der globalen CO2-Emissionen verursacht. Ebenfalls wird erwähnt, dass 90% der Entwaldung auf das Konto der Landwirtschaft gehen – in etwa gleichen Teilen für neues Acker- und Weideland.

Inzwichen hat die EU-Kommission dem Druck großer Erzeuger und einzelner Länder nachgegeben und am 2.10.2024 vorgeschlagen, den Geltungsbeginn der EUDR um ein Jahr auf Ende 2025 zu verschieben (für Kleinunternehmen auf Mitte 2026).

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_24_5009

Das Europaparlament hat dieser Verschiebung noch nicht zugestimmt. Mit Blick auf die eskalierende Klimakrise ist eine solche Verschiebung eine Katastrophe. Weltweite Waldzerstörung würde sich ungebremst fortsetzen, mit fatalen Folgen für Klima und Biodiversität. Etelle Higonnet weist auf EU-eigene Studien hin, nach denen EU-Importe von Rindfleisch, Soja, Palmöl, Holz, Kakao und Kaffee die Abholzung von etwa 2300 km² Wald pro Jahr verursachen, Tendenz steigend. Nach der gleichen Studie vermeidet die Umsetzung der EUDR, vorsichtig geschätzt, jährliche CO2-Emissionen von 49 Mio. Tonnen (mehr als der CO2-Ausstoß aller Autos in Österreich und den Niederlanden).

“Climate change (…) is here, and it kills.” (Vandaalen et al., 2024, S. 23). Durch die Erderhitzung werden große, dicht bevölkerte Teile der Welt künftig unbewohnbar. Genauer betrachtet, verliert ein Mensch pro 460 t verbranntem Kohlenstoff (Lenton et al., 2023) seine Lebensgrundlage. Die EUParlamentarier werden am 14.11. also über das Überleben von 29.000 Menschen entscheiden. Sollten sich am 14.11. also eine knappe Mehrheit der 720 Parlamentarier:innen für eine Verschiebung der EUDR aussprechen, hat jede:r einzelne Befürworter:in knapp 80 Menschen auf dem Gewissen.

Der WWF hat bereits 225 globale Umweltgruppen versammelt, die sich gegen die Verschiebung der EUDR ausgesprochen haben.

https://www.wwf.eu/?15410891/225-global-groups-say-Hands-off-the-EU-deforestation-regulation

Literatur

van Daalen, K. R. et al. (2024). The 2024 Europe report of the Lancet Countdown on health and climate change: unprecedented warming demands unprecedented action. Lancet Public Health, 9, e495-e522. https://doi.org/10.1016/S2468-2667(24)00055-0

Lenton, T. M. et al. (2023). Quantifying the human cost of global warming. Nature Sustainability, 6, 1237–1247. https://doi.org/10.1038/s41893-023-01132-6

Shukla, P. R. et al. (2019, Eds.). Climate Change and Land: an IPCC special report on climate change, desertification, land degradation, sustainable land management, food security, and greenhouse gas fluxes in terrestrial ecosystems. https://www.ipcc.ch/srccl/

FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Folge uns auch auf Bluesky

Interaktiver Atlas zeigt, wo in Österreich und in Europa die Menschen am stärksten durch den Klimawandel verwundbar sind

FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail
Lesedauer 2 Minuten.   

Alter, Gesundheit, wirtschaftlicher Status, Wohnbedingungen − all das beeinflusst, wie gut Menschen Klimaextremen standhalten können. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen in Europa sind groß.

In einer neuen Ergänzung zum Atlas der Demografie – einem interaktiven Tool der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission – können die einzelnen Regionen der Länder nach den erwähnten Verletzlichkeitskriterien abgefragt werden. Forscher des IIASA haben im Rahmen des SPARCCLE-Projekts eine detaillierte Analyse der regionalen Unterschiede in der sozioökonomischen Verwundbarkeit in der EU veröffentlicht.

Die Analyse zeigt, dass sich die Verletzlichkeitsgrade je nach Urbanisierungsgrad erheblich unterscheiden. Städtische und ländliche Gebiete bieten je nach Land und Art der betrachteten Verletzlichkeit unterschiedliche Schutzniveaus.

„Ländliche Gebiete, insbesondere in Ost- und Südeuropa, werden voraussichtlich am stärksten vom Klimawandel betroffen sein. Mit einer älteren Bevölkerung, einer höheren Rate chronischer Erkrankungen und einem niedrigeren Einkommensniveau sind diese Regionen stärker von unmittelbaren Klimaereignissen wie Überschwemmungen und Hitzewellen bedroht, die auch ihre langfristige Widerstandsfähigkeit schwächen“, sagt Anne Goujon, Leiterin der Sozioökonomie im von Horizon Europe finanzierten SPARCCLE-Projekt und Programmdirektorin des IIASA-Programms „Population and Just Societies“.

In Regionen mit einer stark alternden Bevölkerung verstärkt die Kombination aus physischer Gebrechlichkeit und sozioökonomischen Herausforderungen die Verletzlichkeit und erschwert Anpassungsbemühungen. Darüber hinaus sind Gebiete mit schlechten Gesundheitsindikatoren, insbesondere solche mit einer hohen Rate chronischer Krankheiten, schlechter darauf vorbereitet, wirksam auf Klimagefahren zu reagieren, während Haushalte mit niedrigem Einkommen erhebliche Hindernisse bei der Erholung von extremen Klimaereignissen haben.

Gezielte Maßnahmen für verschiedene Regionen sind notwendig

Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit gezielter politischer Maßnahmen, die die spezifischen Schwachstellen verschiedener Bevölkerungsgruppen und Regionen berücksichtigen und sicherstellen, dass die Schutzmaßnahmen angemessen auf die individuellen Bedürfnisse jeder Gemeinschaft zugeschnitten sind. Die Beseitigung dieser Schwachstellen erfordert gezielte Interventionen, die die einzigartigen demografischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten jeder Region berücksichtigen und so sicherstellen, dass die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen beim Aufbau ihrer Widerstandsfähigkeit gegen die zunehmenden Bedrohungen durch den Klimawandel unterstützt werden.

Große Unterschiede in Österreich

Für Österreich sieht man zum Beispiel, dass in der östlichen Obersteiermark besonders viele alte Menschen leben, die Menschen im Weinviertel die geringste Lebenserwartung haben, der generelle Gesundheitszustand in Kärnten und der Steiermark sowie in Wien am schlechtesten ist, und Wien mit 56% der Bevölkerung die meisten chronisch kranken Menschen aufweist, gefolgt von großen Teilen Niederösterreichs und des Burgenlands. Besonders krass sind die wirtschaftlichen Unterschiede in Österreich: Während Salzburg beim GDP pro Kopf um 42 Prozent über dem Median liegt, bleibt das Weinviertel um fast 40 Prozent unter dem Median. Nicht viel besser sieht es im Süd- und Mittelburgenland, im Mühlviertel, Oberkärnten und im nördlichen Umland von Wien aus. Der krasse Unterschied zwischen dem nördlichen Wiener Umland (-26 %) und dem südlichen (+34%) ist besonders auffällig. Die schlechtesten Wohnverhältnisse weist mit Abstand Wien auf. Und auch das Risiko von Armut oder sozialem Ausschluss im Alter ist in Wien bei weitem am höchsten.

Über den Atlas der Demographie

Der Atlas der Demografie ist ein interaktives Tool, das von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission entwickelt wurde und es politischen Entscheidungsträgern und Bürgern ermöglicht, demografische Herausforderungen zu beobachten, zu überwachen und vorherzusehen. Neben dem ökologischen und digitalen Wandel ist der demografische Wandel die dritte Transformation, die die Zukunft Europas prägt. Ein gutes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen dem demografischen Wandel und den lokalen, regionalen und nationalen Realitäten ist der Schlüssel, um die EU-Politik an die sich ändernden Bedingungen vor Ort anzupassen.

FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Folge uns auch auf Bluesky

In Österreich fährt man doppelt so viel mit der Bahn wie im EU-Durchschnitt.

FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail
Lesedauer < 1 Minute.   

In keinem anderen EU-Land werden pro Person so viele Kilometer mit Bahn, Bim und U-Bahn gefahren wie in Österreich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von jetzt veröffentlichten Daten der EU-Kommission zeigt. Mit 2.160 Kilometer pro Person und Jahr werden in Österreich doppelt so viele Kilometer auf der Schiene gefahren wie im EU-Schnitt. Gleichzeitig wird auch weniger mit dem Auto gefahren als im EU-Schnitt. Pro Kopf und Jahr wurden in Österreich zuletzt 7.770 Kilometer mit dem Pkw gefahren, der EU-Schnitt liegt bei 9.200 Kilometern. Europameister im Schienenverkehr ist aber die Schweiz. Die Mobilitätsorganisation VCÖ betont, dass es in Österreich im Schienenverkehr vor allem bei den Stadt-Umland-Verbindungen und in den Regionen Verbesserungen braucht.  Beim Schienenverkehr braucht es in Österreich vor allem bei den Stadt-Umland-Verbindungen Verbesserungen. Neben dem Ausbau des S-Bahn-Netzes sind auch Straßenbahnlinien, die ins Umland der großen Städte gehen wichtig, heißt es vom VCÖ.
Quelle: VCÖ, https://vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-oesterreich-ist-klarer-eu-spitzenreiter-im-schienenverkehr

FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Folge uns auch auf Bluesky

Greenwashing: NGOs klagen gegen Aufnahme hoch-emittierender Schiffe und Flugzeuge in die EU-Taxonomie

FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail
Lesedauer 2 Minuten.   

Wien (OTS) – Die EU-Taxonomie soll künftig der „Goldstandard“ für ethische und nachhaltige Investitionen sein und „grüne“ Investitionsmöglichkeiten auflisten, um Unternehmen, Investor:innen und Entscheidungsträger:innen dabei zu helfen, Finanzströme in Aktivitäten zu lenken, die eine klimagerechte Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft fördern. 

Ende 2023 ergänzte die EU-Kommission ihre Taxonomiekriterien für Luft- und Schifffahrt. Diese erlauben, fossile Schiffe und Flugzeuge als “grün” zu kennzeichnen – sofern sie minimalste Effizienzkriterien erfüllen. Bereits im Januar 2024 forderten die NGOs eine Überprüfung der neuen Kriterien, doch die EU-Kommission lehnte den Antrag im Juni 2024 ab. Nun klagen die NGOs vor dem Europäischen Gericht (EuG). Nach den derzeitigen Vorschriften würden etwa Kreuzfahrtschiffe, die mit flüssigem Erdgas betrieben werden, als „grün“ gelten, obwohl sie nicht nur Unmengen an CO2, sondern auch enorme Mengen Methan emittieren. Klimawissenschaftler:innen warnen indes vor einem raschen Anstieg der Emissionen und rufen zur Reduktion eben dieser auf. Die Kriterien für die Luftfahrt sind im Entwurf der EU-Kommission ähnlich schwach formuliert. 100 % der bereits getätigten Flugzeugbestellungen von Ryanair, EasyJet und Wizz Air sowie 90 % der anstehenden Flugzeuglieferungen von Airbus würden unter den aktuellen Kriterien als „grün“ gelten.

Florian Graber von CLAW – Initiative für Klimarecht sagt: „Wenn Luft- und Schifffahrt fälschlicherweise als grün klassifiziert werden, befeuert dies genau jene klimaschädlichen Entwicklungen, die durch die Taxonomie eigentlich verhindert werden sollen. Die Taxonomie sollte auf wissenschaftlichen Fakten basieren, nicht auf den Wünschen der betroffenen Industriezweige. Die eingereichte Klage ist richtungsweisend – es geht darum sicherzustellen, dass unsere Investitionsentscheidungen mit den Klimazielen und der wissenschaftlichen Faktenlage übereinstimmen.“ 

„Mit dieser Taxonomie-Änderung blockiert sich die Kommission auf dem Weg hin zu nachhaltiger Mobilität selbst. Anstatt die Verursacher von Emissionen zu sanktionieren und auf grünen Tourismus zu setzen, werden unsere Natur und Lebensgrundlagen weiter zerstört.”, sagt Moritz Nachtschatt von Protect Our Winters Austria und zeigt die Verbindung zum heimischen Tourismus auf: “In Österreich stehen mehr als zwei Drittel der Nächtigungen in direktem Zusammenhang mit unseren Seen und Bergen. Eine intakte Natur ist also Voraussetzung für den heimischen Tourismus und darf nicht durch selbigen zerstört werden.” POW und CLAW reichten die Klage am EUG gemeinsam mit Dryade, Fossielvrij NL und Opportunity Green ein. 

FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Folge uns auch auf Bluesky

Gespräch der S4F Regionalgruppe West mit Ministerin Gewessler: Wird das Renaturierungsgesetz scheitern oder wird es wie die Alpenkonvention ein Papiertiger?

FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail
Lesedauer 2 Minuten.   

Die Regionalgruppe West der Scientists for Future hatte am KlimaCamp in Innsbruck ein kurzes aber fruchtbares Treffen mit Frau Ministerin Gewessler. Im Zuge dessen diskutierten sie die wenigen Optionen für ein mögliches Zustandekommen des EU-Renaturierungsgesetzes Das Renaturierungsgesetz ist als Biodiversitätsstrategie ein Kernelement des Europäischen Green Deals

Schweden, Polen, Italien, die Niederlande und – im letzten Moment, auf Betreiben des belgischen Ministerpräsidenten – Ungarn haben angekündigt, dagegen stimmen zu wollen, Österreich, Finnland und Belgien wollen sich enthalten, wodurch das Gesetz nicht die notwendige qualifizierte Mehrheit erreichte. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, müssen 15 Mitgliedsstaaten zustimmen, die zugleich auch mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren. Gegenwärtig wird die Zahl der Länder erreicht, das 65-Prozent-Quorum aber knapp verfehlt. Da das Gesetz beim Treffen der ständigen Vertreter beim EU-Rat diese qualifizierte Mehrheit nicht erreicht hat, konnte die Ratspräsidentschaft es nicht an das Treffen der Umweltminister:innen zur formellen Billigung verweisen.

Inzwischen wurde bekannt, dass Österreich die Option hat, das Gesetz via Zustimmung eines Landeshauptmannes bzw. einer Landeshauptfrau zu ratifizieren. Wenn die Länder zu einem Vorhaben eine einheitliche Stellungnahme an den Bund übermitteln, dann ist der Bund bei Verhandlungen und Abstimmungen in der EU an diese Stellungnahme gebunden. Widerspricht aber nur ein einziges Land der Stellungnahme, dann ist die Ministerin frei, nach eigenem Ermessen zu stimmen.

Die Option, das Renaturierungsgesetz mit Hilfe der Alpenkonvention umzusetzen, erwies sich als nicht gangbar. Die Alpenkonvention stellte sich als zahnloser Tiger heraus, blockiert durch die Schweiz und Bayern. Die RG-West wird weiterhin Druck auf die Alpenländer ausüben, In den Alpen sind die Temperaturen in den vergangenen 120 Jahren um knapp zwei Grad Celsius gestiegen – beinahe doppelt so viel wie im globalen Durchschnitt. Und sie sollen noch mehr steigen. Forscher sagen einen Anstieg von weiteren zwei Grad Celsius für die nächsten 40 Jahre voraus.

Die S4F-West hat eine Arbeitsgruppe gegründet, um die Optionen für weiteres Vorgehen zu entwickeln. Sie stehen mit Mitgliedern des Kabinetts von BM Gewessler, dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, Climate Change Center Austria, Club of Rome, WWF und weiteren Organisationen in Verbindung.

Obwohl die S4F-West mit den besten Denkfabriken in Kontakt wäre, erscheint es unmöglich, einen Termin bei einem der Neun Landeshauptleuten zu bekommen.

Daher bitten sie um dringende Unterstützung von den österreichischen Regionalgruppen und den Mitgliedern der S4F. Unsere Schwesterorganisation in Deutschland plant aktuell ein Stellungnahme zu veröffentlichen.

Optionen zur Unterschrift:

https://www.renaturierungsgesetz.at

https://actionnetwork.org/petitions/natur-retten

https://actionnetwork.org/petitions/natur-retten
FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Folge uns auch auf Bluesky

Gesetz zur Widerherstellung der Natur passiert Europäisches Parlament

FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail
Lesedauer < 1 Minute.   

Am 27. Februar verabschiedete das Europäische Parlament das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur und markierte damit einen bedeutenden Schritt zur Wiederherstellung der europäischen Ökosysteme. Dieses Gesetz verpflichtet die europäischen Staaten, bis 2030 mindestens 20 % ihrer Land- und Meeresflächen und bis 2050 alle geschädigten Ökosysteme wiederherzustellen.

Das Gesetz wurde mit 329 Ja-Stimmen, 275 Nein-Stimmen und 24 Enthaltungen angenommen. Die prominenteste Fraktion unter den Gegnern des Verordnungsvorschlages war die christdemokratische und konservative EVP. Sie argumentierte, die Verordnung drohe das Geschäft von Landwirten und Fischern einzuschränken.

Staaten haben zwei Jahre Zeit, einen nationalen Restaurierungsplan zu erstellen, um die Umwelt ihrer Bürger in einen ursprünglicheren Zustand zu bringen.

10 Prozent der Agrarflächen sollen als Naturflächen wiederhergestellt werden. Es sollen Maßnahmen zugunsten der Flüsse getroffen werden, sodass es in der EU wieder insgesamt 25.000 km freifließende Fließgewässer gibt. Außerdem sollen bis 2030 30 Prozent der Moorflächen renaturiert werden, von denen mindestens ein Viertel wiedervernässt werden soll. Das endgültige Ziel für 2050 ist die Wiederherstellung von 70 Prozent der entwässerten landwirtschaftlichen Moorflächen.

Das Gesetz soll nun vor seiner Veröffentlichung im EU-Amtsblatt vom Rat verabschiedet werden und 20 Tage später in Kraft treten.
https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20240223IPR18078/parlament-ja-zur-renaturierung-von-20-der-land-und-meeresflachen-der-eu

FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Folge uns auch auf Bluesky

EU-Parlament: Direktive gegen irreführende Nachhaltigkeits-Label

FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail
Lesedauer < 1 Minute.   

Das EU-Parlament hat am 11. Mai einem Gesetzesvorschlag zugestimmt, nach dem Produktbeschreibungen wie „umweltfreundlich“, „biologisch abbaubar“, „öko“ und vor allem „klimaneutral“ ohne detaillierten Nachweis nicht mehr benutzt werden dürfen. Insbesondere dürfen Produkte nicht als „klimaneutral“ bezeichnet werden, wenn diese Behauptung nur auf CO2-Kompensation beruht. Allerdings hat das Parlament kein generelles Verbot von Umweltschutz-Behauptungen für auf fossilen Brennstoffen beruhende Produkte beschlossen, was vom European Environmental Bureau kritisiert wird.
https://eeb.org/red-card-to-greenwashing-and-early-obsolescence-eu-parliament-votes-to-strengthen-consumer-protection/

FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Folge uns auch auf Bluesky

Klimaklage: Mex kämpft ums Menschenrecht auf Klimaschutz

Mex im Rollstuhl in der Box-Trainingshalle
FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail
Lesedauer < 1 Minute.   

Mex leidet an einer temperaturabhängigen Form der Multiplen Sklerose. Im Winter, wenn es kalt ist, hat er nur geringe Beschwerden, doch im Sommer, an heißen Tagen, kann sich Mex nur im Rollstuhl fortbewegen. Die stetig steigenden Temperaturen und vermehrten Hitzetage, bedingt durch die Klimakrise, tragen maßgeblich dazu bei, dass Mex an immer mehr Tagen im Jahr das Haus nur mit einem Rollstuhl verlassen kann.

Mex mit Boxhandschuhen
Mex kämpft um sein Menschenrecht
Mex und Michaela lesen Akten
Mex mit Anwältin Michaela Krömer

Sein Menschenrecht auf Leben und Gesundheit sieht er durch mangelnde Maßnahmen des Staates Österreich zur Bekämpfung der Klimakrise eingeschränkt. Daher will er nun vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einen Präzedenzfall schaffen, um Staaten zum schnellen Handeln in der Klimakrise zu bringen. Ein Team aus erfahrenen Anwält*innen, Jurist*innen und Universitätsprofessor*innen begleitet Mex auf seinem Weg. Unterstütze Mex und Fridays For Future mit einer kleinen oder großen Spende und trage zur Rettung der Erde bei: klimaklage.fridaysforfuture.at oder direkt auf Respekt.net.

FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Folge uns auch auf Bluesky

EU Open Letter

FacebookredditlinkedinmailFacebookredditlinkedinmail
Lesedauer < 1 Minute.   

„You must stop pretending that we can solve the climate- and ecological crisis without treating it as a crisis
#FaceTheClimateEmergency​

Am 16. Juli 2020 wurde ein „EU Open Letter“ von Greta Thunberg, Luisa Neubauer, Anuna de Wever van der Heyden und Adélaïde Charlier veröffentlicht und an alle Staatsoberhäupter der EU versendet.
Der offene Brief ist für Wissenschaftler*innen sowie Privatpersonen zu unterschreiben. Dies haben schon viele Scientists4Future aus Österreich aber auch Europa getan.

Um den Brief und seine Forderungen zu lesen und selbst zu unterzeichnen, klicken Sie hier.

FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
Folge uns auch auf Bluesky