Eine neue Datenbank mit Hunderten von Studien, die die Rolle der globalen Erwärmung bei Extremwetter analysieren, wurde von der Website Carbon Brief zusammengestellt
Mindestens 24 Hitzewellen, die zuvor undenkbar gewesen wären, haben Gemeinschaften auf der ganzen Welt heimgesucht, ein deutlicher Beweis dafür, wie stark die vom Menschen verursachte globale Erwärmung das Extremwetter verstärkt.
Diese bisher unmöglichen Hitzewellen haben in Nordamerika, Europa und Asien Menschenleben gefordert. Untersuchungen haben ergeben, dass ohne die zusätzliche Wärme, die durch die Emissionen fossiler Brennstoffe entsteht, so gut wie keine Chance für sie bestanden hätte.
Die Analyse von beinahe 750 Studien zeigt, dass 550 Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme, Dürren und Waldbrände durch die globale Erwärmung deutlich schlimmer oder häufiger geworden sind. Diese Aufzählung des Leids ist jedoch nur ein kleiner Einblick in die wahren Schäden. Die meisten extremen Wetterereignisse wurden von Wissenschaftlern noch nicht analysiert.
Die Verbrennung fossiler Brennstoffe hat das Klima so dramatisch verändert, dass Hitzewellen die Menschen mit einer Intensität und Häufigkeit treffen, wie sie während der gesamten Entwicklung der menschlichen Zivilisation in den letzten 5.000 Jahren noch nie vorgekommen sind. Es ist eine neue Welt, auf die Städte, Krankenhäuser, Straßen und Landwirtschaften nicht vorbereitet sind, eine Welt, die jeden Tag noch gefährlicher wird, da weiterhin Kohlendioxidemissionen in die Atmosphäre gepumpt werden.
Auch menschliche Kosten werden in die Studien mit einbezogen
Attributionswissenschaftler analysieren nicht mehr nur die extremen Wetterereignisse selbst, sondern machen auch die menschlichen Kosten sichtbar, indem sie schätzen, wie viele der verursachten Schäden hätten vermieden werden können, wenn die Verbrennung fossiler Brennstoffe die Erde nicht erwärmt hätte.
Einer Studie zufolge hätte jedes dritte Neugeborene, das an Hitze stirbt, überlebt, wenn die globale Erwärmung die Temperaturen nicht über das Normalmaß hinaus getrieben hätte – das sind etwa 10.000 verlorene Babys pro Jahr. Die Studie untersuchte Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen von 2001 bis 2019.
Eine weitere Studie über hitzebedingte Todesfälle im Sommer von 1991 bis 2018 stellte in den 43 untersuchten Ländern ebenfalls tödliche Auswirkungen der globalen Erwärmung fest. Diese Ergebnisse auf eine globale Zahl zu übertragen, ist nicht einfach, aber eine ungefähre Schätzung der Wissenschaftler geht von mehr als 100.000 Todesfällen pro Jahr aus. Über die nächsten zwei Jahrzehnte hinweg bedeutet dies, dass die Klimakrise Millionen von Menschenleben kosten wird.
Aber auch wirtschaftliche Kosten des Temperaturanstiegs werden berechnet. Die Schäden durch Hurrikans, wie sie etwa durch Hurrikan Sandy in den USA im Jahr 2012 oder Taifun Hagabis in Japan im Jahr 2019 verursacht wurden, sind dadurch um Milliarden Dollar in die Höhe getrieben worden. Ohne den vom Menschen verursachten Klimawandel hätten vier schwere Überschwemmungen in Großbritannien nur die Hälfte der Gebäudeschäden im Wert von 18 Milliarden Dollar verursacht. Zu dieser Liste der Zerstörung kommen noch die Ernteausfälle in den USA und Südafrika hinzu. Die globale Erwärmung ist dafür verantwortlich ist, dass Nahrungsmittel im Wert von Milliarden Dollar vom Tisch der Menschen verschwinden.
Quelle: Carbon Brief, https://interactive.carbonbrief.org/attribution-studies/index.html
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