Gegen die Hoffnungslosigkeit

Lesedauer 2 Minuten.   

Simon Probst, AG Öffentlichkeitsarbeit

Am 06. August 2024 hat sich in einer offiziellen Presseaussendung die „Letzte Generation Österreich“ (nach der „letzten Generation“, die noch etwas gegen die Klimawandel tun kann) selbst aufgelöst. Dabei handelt es sich um eine Gruppierung, die vor allem als „Klimakleber“ der Öffentlichkeit bekannt ist.

Im Statement zeigen sie vor allem auf welche unterschiedlichsten Weisen sie protestiert haben, von Kabarett und Gesprächen mit Politikern, über Farbproteste an Fassaden und Bannerdrops bis hin zu Unterbrechungen von Skievents und Flughafenprotesten. Alleine die erwähnte Vielfalt zeigt die deutlichen Scheuklappen, die teilweise in den Medien bei dieser Gruppierung herrschen. Diese führten wohl auch mit zur Gewalt und dem Hass, den die Beteiligten erfahren mussten.

Laut eigener Aussage sieht die „Letzte Generation Österreich“ keine Perspektive mehr für Erfolg, komplette Inkompetenz in der Regierung und eine große fossile Ignoranz in Österreich.

Als Mitglied der Scientists for Future fühle ich mich bei diesem Statement hin- und hergerissen zwischen dem Mitgefühl für die Beteiligten und dem Bedürfnis zu widersprechen.

Mitgefühl vor allem, weil dieses Gefühl des Aufgebens so nachvollziehbar ist, wenn man sich in diesem Bereich engagiert. Weil jeder, der sich in diesem Bereich engagiert dieses Gefühl kennt und sicher bereits schon einmal gefühlt hat. Weil der Hass, die Gewalt und die Morddrohungen gerade bei größerer Aufmerksamkeit und radikaleren Maßnahmen noch so viel stärker sein muss. Mitgefühl, weil einen Schritt zurückmachen, bei diesem Thema und in so einer Welt, vielleicht sogar mehr Kraft kostet als weiterzumachen.

Das Bedürfnis zu widersprechen kommt vermutlich genau aus diesem Willen weiter zu machen. Die letzte Generation macht Platz für mehr, und ich hoffe, dass viele ihrer Mitglieder ihren Kampf weiterführen. Trotzdem kann ich weder die „komplette Inkompetenz der Regierung“ noch das Verallgemeinern der gesamten Bevölkerung Österreichs akzeptieren. Ja, ich kann das Bedürfnis zu verstehen, jedem einzelnen zeigen zu wollen, was falsch läuft, und hartnäckigere Exemplare auch einmal wachzurütteln. Aber ich kann den Glauben an ein Land und die wundervollen Menschen die darin wohnen nicht aufgeben. Ich kann einfach die Hoffnung in sie nicht verlieren.Die bekanntesten Protest-Weisen der „Letzten Generation Österreich“ konnte ich nie mit ganzem Herzen unterstützen. Straßenkleben im Besonderen war für mich schon immer eine falsche Art von Aufmerksamkeit auf das ganze Thema.

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