Matthias Neitsch ist radikaler Kreislaufwirtschafts-Aktivist im Kontext von Sozialwirtschaft und Zivilgesellschaft und postuliert die radikale Reduktion globaler Stoffströme bei gleichzeitigem gutem Leben für alle in einer solidarischen „Maintenance Economy“. Als Geschäftsführer von RepaNet ist er einer der treibenden Kräfte für Re-Use in Österreich und als Präsident des europäischen Dachverbandes RREUSE bringt er sich auch auf EU-Ebene aktiv in den Diskurs ein. Diesen Online-Vortrag hielt er am 11. Oktober 2021 im Rahmen von Lectures for Future Oberösterreich.
Kreislaufwirtschaft / Circular Economy ist das neue Schlagwort in der Umweltpolitik, kaum ein relevantes Strategiepapier oder Policy-Statement auf EU- oder nationaler Ebene kommt mehr ohne diesen Begriff aus, so auch das österreichische Regierungsprogramm. Doch was von wem darunter verstanden wird, könnte unterschiedlicher nicht sein. Sowohl radikale Wachstums- und Konsumkritiker*innen als auch neoliberale Konzernlobbyist*innen reklamieren die Deutungshoheit für sich und framen damit ihre sehr konträren Ansätze. Meist wird Kreislaufwirtschaft als progressive Abfallwirtschaft (miss-)verstanden, es geht jedoch um weit mehr: Produktpolitik, Rohstoffpolitik, Sozialpolitik, Wirtschaftspolitik, Gesellschaftspolitik, Infrastrukturpolitik und vieles mehr. Und ja – natürlich auch ein bisschen um Umweltpolitik und Abfallwirtschaft.
Links:
www.repanet.at
rreuse.org
www.sachspenden.at
www.baukarussell.at
www.reparaturführer.at
Circularity Gap Report