Liebe Mitmenschen,
Helfen Sie mit, unsere Nahrungsmittel-Versorgung in Österreich zu schützen! Auf Beton wächst kein Getreide und auf Asphalt wächst kein Gemüse! Die Zerstörung österreichischer Anbauflächen durch den Bau von Straßen und Gebäuden hat ein untragbares Ausmaß erreicht und muss jetzt enden. Wissenschafter:innen verschiedenster Disziplinen rufen Sie jetzt dazu auf, gemeinsam eine rote Linie zu ziehen und die ausufernde Bodenversiegelung zu stoppen.
Im Zeitraum von 1999 bis 2020 sind die Ackerflächen in Österreich um 72.000 Hektar geschrumpft. Die verlorene Fläche könnte laut einer Studie des WIFO die Nahrungsmittel-Versorgung mit Ackerfrüchten von knapp einer halben Million Personen (genauer 493.000) sicherstellen. Doch Beton und Asphalt sind nicht die einzigen Gefahren für unsere Ernährung. Dürren, Überschwemmungen, Hagel, Sturm und Frost verursachten allein 2024 bereits landwirtschaftliche Schäden in Höhe von 200 Millionen Euro. Aufgrund der voranschreitenden Klimaerhitzung werden die Schadenssummen weiter steigen. Bis 2050 ist laut einer Studie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit eine Abnahme der Fruchtbarkeit unserer Böden um bis zu 50% im Osten Österreichs und um 19% in ganz Österreich zu befürchten. Unsere Ernährungssouveränität ist damit stark bedroht. Jeder verbleibende Quadratmeter Ackerfläche ist wichtig.
Aus diesem Grund rufen wir Sie dazu auf, gegen die Bodenversiegelung (also das Betonieren oder Asphaltieren von vorher unbebautem Land) und für die Entsiegelung von nicht mehr benötigten Flächen in Österreich aktiv zu werden. Sie können Bürgerinitiativen, Organisationen und Petitionen durch Ihre Mitarbeit, Ihre Spende oder Ihre Unterschrift unterstützen. Sie können sich aber auch an die Partei ihres Vertrauens wenden und dort den Schutz von österreichischen Anbauflächen einfordern. Machen Sie den Politiker:innen in unserem Land klar, dass Ihre Stimme an den Schutz unserer Böden geknüpft ist.
Genau jetzt stellen sich mutige Menschen mit der bezeichnenden Initiative „Vernunft statt Ostumfahrung“ bei Wiener Neustadt den Bautrupps in den Weg. Dort sollen durch eine „Umfahrungsstraße“ und die nachfolgende Erschließung einige der besten Ackerböden Österreichs unter einem weiteren Gewerbegebiet verschwinden. Den betroffenen Bauern droht hier sogar die Enteignung. Dabei bringt die Ostumfahrung auch keine Verkehrs-entlastung. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass der Bau neuer Straßen das Verkehrsaufkommen und damit die Belastungen für die Bevölkerung erhöht, und im Widerspruch zur Erreichung der Klimaziele steht. Statt neuer Straßen braucht es bessere Verkehrskonzepte, eine Wiederbelebung der Ortskerne und dichtere Bebauung.
Trotz politischer Bekenntnisse zur klimaverträglichen, nachhaltigen und gerechten Raumentwicklung, ist der Bodenverbrauch in Österreich mit 11,3 ha pro Tag auf hohem Niveau. Erst, wenn genügend Menschen aktiv werden und sich gegen diese bedrohliche Fehlentwicklung stellen, wird sich daran etwas ändern.
Wenn es gelingt, Projekte wie jenes bei Wiener Neustadt zu stoppen, wäre dies ein kraftvolles Signal an alle Entscheidungs-träger:innen in unserem Land, dass die Zeit der zügellosen Bodenzerstörung zu Ende ist. Unterstützen Sie daher die Initiative „Vernunft statt Ostumfahrung“ und ziehen Sie vor Wiener Neustadt eine rote Linie gegen das weitere Asphaltieren und Betonieren! Setzen Sie sich für den Schutz unserer Böden ein, damit diese weiter all ihre für die Gesellschaft wertvollen Leistungen, von Hochwasserschutz über den Erhalt der Biodiversität bis hin zu Nahrungsmittelproduktion, bereitstellen können!
Wie Sie jetzt aktiv werden können:
- Wenden Sie sich an die Partei Ihres Vertrauens und fordern Sie den Schutz unserer Böden
- Wenden Sie sich höflich an die politisch Verantwortlichen für Projekte, durch die Böden versiegelt werden
- Unterstützen Sie zivilgesellschaftliches Engagement gegen Bodenverbrauch
- Verfassen Sie Texte, beispielsweise Leserbriefe gegen Projekte auf der grünen Wiese
Wie Sie konkret gegen die Ostumfahrung aktiv werden können: - Unterstützen Sie die Petition Vernunft statt Ostumfahrung
- Werden Sie Mitglied bei Vernunft statt Ostumfahrung
- Spenden Sie an Vernunft statt Ostumfahrung
- Unterstützen Sie Vernunft statt Ostumfahrung in den sozialen Medien (https://x.com/Vernunft_WN)
- Wenden Sie sich höflich an die politisch verantwortlichen Personen:
- Landeshauptfrau Mag.a. Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) –
- LH-Stellvertreter Udo Landbauer, MA (FPÖ) –
- Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger (ÖVP) –
Links zu weiteren Informationen: - Offener Brief zur Bedeutung einer Bodenschutzstrategie für Österreich
- Wo bleibt die Bodenschutzstrategie?
- Wissenschaftler:innen fordern Stellungnahme zum Verbleib der Bodenschutzstrategie
- Eine Bodenstrategie für Österreich?
- Verbaute Zukunft? – Positionspapier zum Bodenverbrauch Kärntens
- Mediengespräch: Beton statt Acker – wie lange geht das noch gut?
- APCC Special Report: Landnutzung und Klimawandel in Österreich
- Positionspapier der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen: Klima-Boden-Gesellschaft
Den gesamten Aufruf mit Erstunterzeichner:innen & Unterzeichner:innen finden Sie hier!