Schmelzende Eisschichten lassen die Erde langsamer rotieren, sodass jeder Tag länger dauert. Wenn das Eis an den Polen schmilzt, wird das Wasser umverteilt, und um den Äquator herum sammelt sich mehr Wasser an. Diese „Bauchspeck“ des Planeten verlangsamt seine Rotation um etwa 1 Millisekunde pro Jahrhundert, und der Effekt könnte bis 2100 2,6 Millisekunden pro Jahrhundert erreichen.
Die Änderung der Tageslänge liegt zwar im Millisekundenbereich, reicht jedoch aus, um möglicherweise den Internetverkehr, Finanztransaktionen und die GPS-Navigation zu stören, die alle auf eine genaue Zeitmessung angewiesen sind.
Der Einfluss des Menschen auf den Planeten wurde kürzlich auch durch Forschungsarbeiten belegt, die zeigten, dass die Umverteilung des Wassers die Rotationsachse der Erde – den Nord- und den Südpol – verschoben hat. Andere Arbeiten haben gezeigt, dass die Kohlenstoffemissionen des Menschen die Stratosphäre schrumpfen lassen.
„Wir können unsere Auswirkungen als Menschen auf das gesamte Erdsystem sehen, nicht nur lokal, wie der Temperaturanstieg, sondern wirklich grundlegend, indem wir die Art und Weise verändern, wie es sich im Raum bewegt und rotiert“, sagt der Geophysiker und Co-Autor der Studie Benedikt Soja von der ETH Zürich.
Quellen: https://www.theguardian.com/environment/article/2024/jul/15/climate-crisis-making-days-longer-study
https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2406930121