Bahnbrechende Technologien für unser Klima: Die direkte elektrokatalytische CO2 Umwandlung

Lesedauer 2 Minuten.   

Wolfgang Schöfberger, Professor am Institut für Organische Chemie der Johannes Kepler Universität Linz

Die Welt-Meteorologie Organisation (WMO) hat einen neuen Klimabericht veröffentlicht und warnt erneut vor dem Überschreiten der 1,5 °C-Schwelle [1]. Demnach könnten die Durchschnittstemperaturen schon in den nächsten fünf Jahren zeitweise die Marke von 1,5 Grad überschreiten. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies in den nächsten fünf Jahre mindestens einmal passiert, läge bei 50 %. Der Wert von 1,5°C ist ein Indikator für den Punkt, an dem die Klimaauswirkungen für die Menschen und den gesamten Planeten zunehmend schädlich werden. Da die Reduktion der CO2-Emissionen alleine leider nicht ausreichen wird, müssen auch andere Wege wie z.B. die Speicherung und Verwertung von CO2 verstärkt angegangen werden. Ein möglicher Ansatz dazu ist die Verwertung durch eine elektrochemische Reduktion von Kohlendioxid zu Brennstoffen wie Methan, Methanol, Ethanol, einer sogenannten „Dream Reaction“, an der bereits seit mehr als einem Jahrhundert geforscht wird. Wenn die elektrische Energie, die für diese Umwandlung notwendig ist, aus erneuerbaren Energien aufgebracht werden kann, wird ein völlig nachhaltiger und klimafreundlicher Zyklus ermöglicht. Das Team des „SchoefbergerLabs“ an der Johannes Kepler Universität Linz hat neue molekulare Katalysatoren erfunden, die CO2 effizient auf günstigen Kohlenstoff-Papier-Elektroden in Kohlenmonoxid (CO), Ethylen, Methanol, Ethanol oder Essigsäure umwandeln können. Die so entstandenen Produkte können unter Verwendung bestehender Technologien in eine Reihe nützlicher Chemikalien umgewandelt werden, wodurch ein effizienter Weg zur Nutzung von CO2 offensteht. Langzeitversuche an einer typischen Rauchgasmischung (CO2, NOx, O2, O2, CO) bestätigten, dass die Katalysatoren aktiv bleiben und ein Hochskalieren des Prozesses möglich ist. Im Rahmen eines FFG Projekts wird nun eine Versuchsanlage an der JKU gebaut und bis Ende 2023 fertiggestellt. Diese Laboranlage wird danach für Unternehmen zu Demonstrationszwecken zugänglich sein.

Die wissenschaftlichen Arbeiten werden vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem Land Oberösterreich unterstützt. Die Forschungsergebnisse wurden unter anderem in den Fachjournalen Nature Communications und Angewandte Chemie publiziert. [2-4]

Artikel in der OÖ Nachrichten Online Ausgabe

Referenzen

  1. WMO Klimabericht: https://hadleyserver.metoffice.gov.uk/wmolc/WMO_GADCU_2022-2026.pdf
  2. Molecular Cobalt Corrole Complex for the Heterogeneous Electrocatalytic Reduction of Carbon Dioxide, S. Gonglach, W. Schöfberger* et al., Nat. Commun. 2019, 3864. https://doi.org/10.1038/s41467-019-11868-5
  3. Electrocatalytic Reduction of CO2 to Acetic Acid by a Molecular Manganese Corrole Complex, S. Gonglach, W. Schöfberger* et al., Angew. Chem. 2020, 59, 26, 10527. https://doi.org/10.1002/anie.202000601
  4. Tuning the Electronic Properties of Homoleptic Silver(I) bis-BIAN Complexes towards Efficient Electrocatalytic CO2, Reduction, D. Krisch, W. Schöfberger* et al. 2022, Catalysts 12, 5: 545. https://doi.org/10.3390/catal12050545
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Spatenstich für fossile Mobilität: Autobahnanschluss Linz Auhof macht Nachhaltigkeitspläne der JKU zunichte

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Mit dem Spatenstich zum Autobahnanschluss Linz Auhof/Universität am 16. Februar 2023 zeigt die Politik, dass sie die Dringlichkeit der drohenden Klimakatastrophe und die Notwendigkeit für eine sofortige Verkehrswende nicht verstanden hat.

Die Johannes Kepler Universität, die sich das Ziel gesetzt hat, bis 2030 klimaneutral zu werden, braucht statt einem Autobahnanschluss vielmehr endlich einen hochwertigen Anschluss an das Radwegenetz, den Ausbau der Hauptradrouten im Großraum Linz wie zum Beispiel jene nach Gallneukirchen und eine vorgezogene und beschleunigte Umsetzung der Regionalbahn nach Gallneukirchen, die nach derzeitigen Plänen erst im nächsten Jahrzehnt fertiggestellt werden soll. Mirko Javurek von Scientists for Future OÖ: „Stadt Linz und Land OÖ beteiligen sich zu je einem Drittel an den voraussichtlich rund 30 Millionen Euro Kosten des Anschlusses – versenktes Geld in fossile Infrastruktur, das dringend für den Ausbau der klimafreundlichen Verkehrsmittel benötigt würde. Alleine der 10 Millionen Euro Anteil der Stadt Linz sollte jährlich als Radverkehrsbudget verfügbar sein – etwa das 20-fache des derzeitigen Radverkehrsbudgets.

Für den Radverkehr soll es durch den Autobahnanschluss entgegen der Darstellung durch die Asfinag sogar zu Verschlechterungen kommen:  Umwege und zusätzliche Steigungen (40 Höhenmeter!) werden für Radfahrer:innen notwendig sein, um zukünftig die Autobahn zu überqueren, statt weiterhin die Unterführung nützen zu können, wie die Radlobby OÖ festgestellt hat. Am schwersten trifft es Fußgänger*innen und mobilitätseingeschränkte Menschen.

Referenzen

Beitragsbild: APA

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Wissenschaftler unterstützen Klimablockade in Linz

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Am 10.1.2023 führten Mitglieder der „Letzten Generation“ eine Blockade der Waldeggstraße durch, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise hinzuweisen. 30 oberösterreichische Wissenschaflter*innen haben in einer Stellungnahme ihre grundsätzliche Solidarität für derartige Proteste bekundet, zwei von ihnen waren bei der Blockade dabei.

„Wissenschaftler unterstützen Klimablockade in Linz“ weiterlesenFolge uns:    FacebookrssyoutubeinstagramFacebookrssyoutubeinstagram
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Klimakatastrophe in Oberösterreich – Artikel und Video-Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten

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Wie wirkt sich der Klimawandel in Oberösterreich aus, wie wird sich die Natur und das Leben der Menschen verändern? Wird genug zum Klimaschutz getan? Mit diesen Fragen kam Redakteurin Sarah Kowatschek von den Oberösterreichsichen Nachrichten auf die Scienitist For Future OÖ zu. Herausgekommen ist ein Artikel und Video-Interview mit Martin Hoffmann und Mirko Javurek.

Online-Artikel (nur für Abo-Kund:innen, daher Text des Artikels unten folgend): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/klimawandel-in-oberoesterreich-es-geht-fast-zu-100-prozent-in-die-falsche-richtung;art4,3779411

Video-Interview: https://www.nachrichten.at/nachrichten/videos/scientists-for-future-klimawandel-ist-ein-soziales-problem;sts224176,15744


Klimawandel in Oberösterreich: „Es geht fast zu 100 Prozent in die falsche Richtung“

LINZ. Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf Oberösterreich? Experten gehen davon aus, dass Temperaturen ansteigen, Schädlinge sich ausbreiten und extreme Wetterereignisse häufiger werden.

Vergangene Woche wurde die Klimastrategie für das Land Oberösterreich im Landtag beschlossen. Die Klimaallianz Oberösterreich stellt ein schlechtes Zeugnis aus: „Leider ist das Dokument eine riesige Enttäuschung“, fasst die Allianz nach einer Schnellprüfung der 160 Seiten langen Strategie zusammen. „An keiner Stelle wird das Papier auch nur annähernd dem Anspruch gerecht, eine Anleitung zu sein, wie die Klimaziele 2030 bzw. 2040 erreicht werden können.“ In der Klima-Allianz Oberösterreich haben sich verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen zusammengeschlossen, die sich für einen Klimaschutzplan des Landes einsetzen – Fridays For Future Linz etwa, aber auch Radlobby Oberösterreich und Scientists for Future sind Teil davon.

 „Damit machen wir in Oberösterreich, was machbar ist und setzen unseren Weg der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes fort“, sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer zur Klimastrategie. Und, dass diese „umfassend und realistisch“ sei. Dem können sich Mirko Javurek und Martin Hoffmann, beide Mitglieder von Scientists for Future, nicht ganz anschließen: „Realistisch wird sie schon sein. Aber die Frage ist, zu welchen Zielen. Die Pariser Klimaziele werden damit nicht erreicht werden.“ Für Hoffmann ist Klimawandel ein soziales Problem: Der Überkonsum sei ein Hauptgrund für den Klimawandel. 

Um jährlich 7 % bezogen auf das Ausgangsniveau müssen die Treibhausgase jährlich gesenkt werden

Im vergangenen Jahr sind die Emissionen in Oberösterreich um etwa sechs Prozent gestiegen. Das zeigt eine Prognose, die im November von Umweltlandesrat Stefan Kaineder veröffentlicht wurde. „Im Laufe des Jahres wird das noch genauer ermittelt“, sagt Javurek. Der Anstieg sei „eine Katastrophe“. Das Ziel ist, bis 2030 die Emissionen gegenüber dem Jahr 2005 um die Hälfte zu reduzieren. Dadurch, dass sich in den vergangenen Jahren wegen Corona fast nichts getan hätte, müsse die Reduktion der Emissionen in den verbleibenden Jahren nun schneller voran gehen. Um sieben Prozent müssten die Emissionen jährlich sinken, um bis 2040 klimaneutral zu werden. „Es geht also fast zu 100 Prozent in die falsche Richtung“, sagt der Mechatroniker, der sich für die Umwelt engagiert.

Trauriger Rekord in Oberösterreich

Im bisher wärmsten Jahr der Messgeschichte, im Jahr 2018, war die Durchschnittstemperatur in Oberösterreich um 2,1 Grad Celsius höher als im langjährigen Mittel. In keinem anderen Bundesland war dieser Wert höher. Auch von Trockenheit und Dürre war Oberösterreich am meisten betroffen. Im Flächenmittel fiel um 20 Prozent weniger Niederschlag. Das zeigen Berechnungen der damaligen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG, heute GeoSphere Austria).

Extreme Wetterereignisse werden sich in Zukunft häufen – eine Zunahme an Trockenheit und Hitzeperioden wird sowohl der Tier- als auch der Pflanzenwelt und den Menschen zusetzen. Das geht aus dem Klimaschutzbericht 2022 des Umweltbundesamtes hervor. Auch Unwetter mit hohem Niederschlag werden sich häufen – diese führen zu Rutschungen, Muren und Steinschlag. Ökonomische Folgen des Klimawandels betreffen alle Sektoren, wie den Tourismus, die Land-, Forst- und Energiewirtschaft und das Gesundheitswesen, heißt es in dem Bericht.

Schädlinge breiten sich aus

„Kontinentale Regionen werden wärmer als der globale Durchschnitt“, sagt Hoffmann. Durch den Temperaturanstieg fühlen sich Schädlinge wie der Borkenkäfer zunehmend wohler in den heimischen Wäldern. „Dementsprechend muss viel Schadholz geschlagen werden. Dadurch erhöht sich einerseits die Gefahr für Waldbrände, andererseits steigt auch der CO2-Ausstoß aus den Bodenflächen“, sagt Javurek. Der Kobernaußerwald etwa, einer der größten zusammenhängenden Wälder in Mitteleuropa, leidet bereits stark unter dem Klimawandel.

Auch der Wintertourismus steht vor einem Problem: „Der Schneemangel, den wir jetzt gerade erleben, wird sich in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen“, sagt Javurek. Es gebe viele Skigebiete, in denen Talabfahrten in den kommenden Jahren immer seltener möglich sein werden. Andere würden so niedrig liegen, dass der Skibetrieb über kurz oder lang eingestellt werden müsse.

Zwischen Dürren und Überschwemmungen

In der Landwirtschaft muss aufgrund der Extremwetterereignisse wie Dürre, Überschwemmungen, Hagel und Frost mit massiven Ernteausfällen gerechnet werden, sagt Javurek. Auch für die Fischbestände bedeutet der Klimawandel nichts Gutes: Im Granit- und Gneisgebiet der Böhmischen Masse etwa konnten Wassertemperaturanstiege von durchschnittlich 1,4 Grad Celsius gemessen werden. „Das hört sich nach nicht viel an, aber biologisch gesehen ist das eine ziemliche Katastrophe. Wenn man es beispielsweise mit der Körpertemperatur vergleicht: Mit plus 1,4 Grad Celsius hat man Fieber.“ Fische werden also aufgrund der steigenden Temperaturen gezwungen sein, in kühlere Gewässer zu ziehen. Das geht aus einer Studie des Bundesamts für Wasserwirtschaft hervor.

Auch Gletscher sind von den steigenden Temperaturen betroffen. Im vergangenen Jahr schmolzen die Gletscher zwei bis vier Mal schneller als im langjährigen Durchschnitt. Das zeigten Messungen der ZAMG. Der Alpenraum wird sich laut Berechnungen von Klimamodellen auch in Zukunft stärker als im globalen Mittel erwärmen. „Flüsse sind wesentlich von Gletschern versorgt“, sagt Hoffmann. Haben die Flüsse nicht mehr den Wasserstand, hat das Auswirkungen auf die Wasserkraftwerke.  „Oberösterreich bezieht einen Großteil seiner erneuerbaren Energien aus den Donaukraftwerken“, ergänzt Javurek. Diese könnten vor allem im Sommer, wenn der Wasserstand zu stark schwanke, keine konstanten Leistungen erbringen. Das würde zu längeren Einbrüchen in der Stromerzeugung führen. Gleichzeitig würde Flexibilität verloren gehen, die bei normalem Wasserstand gegeben ist. „Man braucht dann mehr Strom aus anderen Energiequellen. Und das ist derzeit oft fossiler oder Atomstrom.“ So würde auch das Risiko steigen, dass das Stromnetz zusammenbreche und es zu einem Black-Out komme, sagt der Mechatroniker.

Drei Windräder pro Monat wären nötig

„Insofern ist es völlig unverständlich, warum das Land Oberösterreich die Windkraftplanung auslässt. Oberösterreich zählt zu den drei Bundesländern, die sich noch keine Ziele gesetzt haben, wie die Windkraft ausgebaut werden soll“, sagt Javurek. In der neuen Klimastrategie sei zwar vorgesehen, dass bestehende Windkraftanlagen erneuert und ausgebaut werden. „Das ist aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.“ Um bis 2030 das Ziel zu erreichen, dass 100 Prozent des benötigten Stroms aus Erneuerbaren Energien kommt, müssten monatlich mindestens drei Windräder gebaut werden.

Javurek vergleicht den Kampf gegen den Klimawandel mit dem Kampf gegen das Gewicht. „Wenn ich weiß, dass ich innerhalb einer gewissen Zeit ein gewisses Gewicht abnehmen möchte, muss ich einen Plan haben und Monitoring betreiben, damit ich das Ziel erreiche. Genau so etwas passiert im Hinblick auf den Klimawandel gerade weder in Oberösterreich noch auf Bundesebene“, sagt der Wissenschaftler.

Sarah Kowatschek, 24. Januar 2023

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Oberösterreichische Wissenschaftler:innen unterstützen Klimaproteste

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Oberösterreichische Wissenschaftler:innen unterstützen die Anliegen der Klimaproteste in einer namentlich von 30 Wissenschaftler:innen unterzeichneten Stellungnahme. Die Dringlichkeit der Klimakrise erfordert viel wichtigere Debatten als jene, ob die Protestformen gerechtfertigt sind, insbesondere: Wie können wir die tiefgehenden Transformationen in so kurzer Zeit noch umsetzen, um die Klimakrise nicht völlig aus dem Ruder laufen zu lassen, und um einen bewohnbaren Planeten Erde zu erhalten?

Angesichts dieser Versäumnisse im Klimaschutz und der sich immer drastischer zuspitzenden Klimakatastrophe haben Protestierende in den letzten Monaten vermehrt Methoden des Zivilen Ungehorsams eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu erlangen. DI Dr. Mirko Javurek von Scientist für Future OÖ: „Es geht dabei nicht um die Aktion, sondern um die Aufmerksamkeit. Ob die Proteste einen positiven oder negativen Effekt haben, entscheiden wir mit unseren Reaktionen darauf. Als Scientists for Future wollen wir dazu aufrufen: Nutzen wir doch die Aufmerksamkeit und reden über die Folgen und die Bekämpfung der Klimakatastrophe, denn das ist das Positive. Die öffentliche Sicherheit wird nicht durch Proteste bedroht, sondern durch das Versagen der Politik im Klimaschutz.”

Klimaprotest am 21.11.2022 in Linz Urfahr

Oberösterreich hinkt mit Klimaschutz-Maßnahmen hinterher: Statt der notwendigen Reduktion der CO2 Emissionen um jährlich 5 % des Stands von 2020, um die national beschlossene Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, nahmen in Oberösterreich die Emissionen zuletzt um 6 % zu [5]. Oberösterreichs Landeshauptmann Stelzer bezeichnet Wissenschaftler:innen offenbar als “Klimaträumer” und berücksichtigt in seinem “Klimaschutz mit Hausverstand” gleichwertig die Positionen der “Klimaleugner” [4].

Für den Ausbau der Stromerzeugung aus Windkraft gibt es beispielsweise keinerlei Pläne, obwohl in Oberösterreich bis 2030 jedes Monat mindestens drei zusätzliche Windräder in Betrieb genommen werden müssten, damit die nationalen Ziele einer Stromversorgung ausschließlich aus erneuerbaren Energien erreicht werden können [1]. Gerade in Oberösterreich wird der Bedarf an Strom aus erneuerbaren Energien durch die Umstellung der voestalpine auf eine CO2-neutrale Produktion drastisch ansteigen. 

Im Mobilitätsbereich werden durch die Steigerung der CO2 Emissionen Einsparungen anderer Sektoren wieder zunichte gemacht [2,3]. Anstelle eines massiv beschleunigten flächendeckenden Ausbaus des öffentlichen Verkehrs und dem Aufbau eines landesweiten, alltagstauglichen Radverkehrsnetzes, kombiniert mit einer bewussten Reduktion des motorisierten Individualverkehrs, werden weiter hauptsächlich Straßenbauprojekte geplant, finanziert und umgesetzt, die in völligem Widerspruch zu den Klimaschutzmaßnahmen stehen. 

Argumentation von führenden internationalen Wissenschaftler:innen

Unterstützung für ihre Anliegen und Proteste bekommen die Klima-Protestierenden nicht nur von regionalen, sondern auch von internationalen Wissenschaftler:innen.

Der deutsche Sozialwissenschaftler Robin Celikates zeigt Verständnis für Empörung über die Proteste: „Natürlich ist Protest störend und auch ärgerlich. Das muss er auch sein, um bestimmte Aufmerksamkeit zu erregen.“ In der Vergangenheit mussten demokratische Fortschritte wie zum Beispiel das Frauenwahlrecht in England meist von den Betroffenen gegen harten Widerstand der Politik erkämpft werden. Celikates sieht es als Gefahr, dass politische Institutionen autoritär werden, indem sie die Legitimität von Protest generell absprechen, und versuchen, Protest zu kriminalisieren. [6]

Der deutsche Soziologe Matthias Quent sieht es als Ausrede, wenn man den Aktivist:innen vorwirft, sie würden dem Klimaschutz schaden. Die Verantwortung für die Klimakrise liege bei Politik und Industrie, die Klimaschutzmaßnahmen – insbesondere im Verkehrssektor – über Jahrzehnte ausgebremst und verhindert haben. Die Formen des Protestes seien mild im Vergleich zu anderen Protesten: „Autoritäre Gegenreaktionen und Bestrafungsphantasien sind für die demokratische Kultur gefährlicher als die kurzen Störaktionen an sich.“ [7]

Auch der schwedische Humanökologe Andreas Malm sieht die Proteste als legitim: „Aus ethischer Sicht ist das alles nicht sonderlich kompliziert: Wenn du in einem brennenden Haus bist, hast du moralisch das Recht, die Fenster zu zerbrechen, um rauszukommen.” Die Situation sei so verheerend, dass wir fast alle Maßnahmen bräuchten, solange sie gewaltfrei seien, wie es Bewegungen wie „Extinction Rebellion” und “Letzte Generation” in ihren Grundsätzen festgeschrieben haben. Die eigentliche Gefahr entstehe durch die unkontrollierte Verbrennung fossiler Brennstoffe: “Das ist es, was Menschenleben kostet.“ [6] 


[1] Für das bundesweite Ziel, bis 2030 jährlich 17,22 TWh Strom aus Windkraft zu erzeugen, trägt Oberösterreich derzeit lediglich 0,09 TWh bei. Die nationalen Ziele sind mit den aktuellen Zielen der Bundesländer nicht erreichbar, insbesondere auch deshalb, weil Oberösterreich gar keine Ziele festgelegt hat. https://klimadashboard.at/energie/erneuerbare-energien 

[2] Die kontinuierliche Steigerung der CO2 Emissionen ist 2021 nur vorübergehend durch einen Pandemie-bedingten Rückgang unterbrochen worden. https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:5589d089-dcc6-476b-bf21-d0231ceccc28/KSG-Fortschrittsbericht_2022_Layout_4.pdf

[3] https://vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-in-allen-bundeslaendern-ist-co2-ausstoss-des-verkehrs-seit-1990-sehr-stark-gestiegen 

[4] Laut Stelzer “steht Klimaschutz mit Hausverstand für eine Position der Mitte zwischen Klimaträumern und Klimaleugnern”. https://www.krone.at/2615194 

[5] Landeskorrespondenz Presseaussendung vom 11.11.2022  https://www.land-oberoesterreich.gv.at/288609.htm 

[6] https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/radikalisierung-der-klimabewegung-letzte-generation-100.html 

[7] https://www.sueddeutsche.de/wissen/klima-soziologe-quent-mittel-der-letzten-generation-sind-mild-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-221126-99-669289


Ziviler Ungehorsam im Klimaschutz:
Stellungnahme der Scientists for Future OÖ

Aus Anlass der derzeitigen medialen Berichterstattung zu Klimaprotesten möchten wir als Scientists for Future OÖ mit dieser Stellungnahme einen Beitrag leisten, den medialen Diskurs zur Dringlichkeit der Klimakrise in eine konstruktive Richtung zu rücken.

Als Scientists for Future OÖ stehen wir der fortschreitenden globalen Klimakatastrophe ebenso wie Aktivist:innen fassungslos und verzweifelt gegenüber. Die Scientists for Future haben sich 2019 gegründet, um die Anliegen von „Fridays for Future“ als wissenschaftlich begründet zu bestärken und Klimaaktivist:innen mit wissenschaftlichen Fakten zu unterstützen.

Die wissenschaftlichen Fakten zur Klimakrise liegen seit über 50 Jahren auf dem Tisch [1] und werden laufend präzisiert – es ist wissenschaftlich unumstritten, dass sich die Welt in einer Notlage befindet. Aktuelle Berichte wie der IPCC-Sachstandsbericht [2], das Klima-Buch von Greta Thunberg [3] und der Bericht „Earth for All“ an den Club of Rome [4] unterstreichen die Dringlichkeit, mutige und zukunftsweisende Maßnahmen zu ergreifen, um den Planeten vor gravierenden Auswirkungen, die unser Vorstellungsvermögen übersteigen, zu schützen.

Trotz der wissenschaftlichen Fakten, trotz der unzähligen Klimastreiks und -demonstrationen ändert sich viel zu wenig. Politik und Wirtschaft reagieren unzureichend auf Appelle aus der Wissenschaft und der besorgten Bevölkerung. Durch das Hinauszögern der notwendigen Klimaschutzmaßnahmen kommen wir kritischen Kipppunkten immer näher [12]. Es bleibt uns immer weniger Zeit, die erforderlichen Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Die Chancen zur Erreichung der Klimaziele sinken mit jedem Tag des Nicht-Handelns.

Dies macht Menschen traurig, wütend und verzweifelt. Wir verstehen, dass es verängstigten und frustrierten jungen Menschen nach unzähligen Versuchen des Dialogs und Bittens hin zu einer ökosozialen Transformation nicht mehr zuzumuten ist, geduldig zu bleiben. Als letzten Ausweg, sich endlich Gehör zu verschaffen, sehen Bewegungen wie „Extinction Rebellion“ oder „Letzte Generation“ den Zivilen Ungehorsam. Ziviler Ungehorsam bedeutet, bewusst gegen rechtliche Normen zu verstoßen, um auf eine Unrechtssituation hinzuweisen. Die grundsätzliche Bereitschaft der Aktivist:innen, etwaige aus dem Verstoß resultierende Konsequenzen wie Arrest und Strafen zu tragen, ist ein wichtiges Zeichen ihrer Glaubwürdigkeit. Historische Beispiele für Zivilen Ungehorsam gehen bis in die Antike zurück. Wissenschaftliche Analysen zeigen, dass Ziviler Ungehorsam einen substantiellen Einfluss auf die Erfolgschancen von Bewegungen hat [5]. Viele der Aktionen sind zudem als Demonstration strafrechtlich nicht relevant, auch wenn es Bestrebungen gibt, dies in der Öffentlichkeit so wirken zu lassen [11,13]. 

Bewegungen wie Extinction Rebellion oder Letzte Generation bekräftigen, dass Aktionen des Zivilen Ungehorsams friedlich und gewaltfrei ablaufen [6,7]. Mut und Entschlossenheit verbindet diese engagierten Menschen, die sich der Mittel des Zivilen Ungehorsams bedienen, um die Klimakrise verstärkt in den öffentlichen Diskurs zu rücken, breite mediale Aufmerksamkeit zu erreichen und dadurch Druck auf Entscheidungsträger:innen auszuüben. Mit keiner anderen Aktionsform haben es Aktivist:innen bisher geschafft, so viel mediale Aufmerksamkeit in Bezug auf die Klimakatastrophe zu erzeugen [14]. Auch Wissenschaftler:innen diskutieren mittlerweile in Fachzeitschriften über den Einsatz des Zivilen Ungehorsams als probates Mittel, um den Ernst der Lage zum Ausdruck zu bringen [8].

Als Scientists for Future OÖ möchten wir den Menschen, die gegen die Zerstörung ihrer Zukunft rebellieren, unsere volle Solidarität aussprechen. Wir erachten die derzeitige Berichterstattung zur Dringlichkeit der Klimakrise als unzureichend. Der Fokus liegt viel zu sehr auf einer Diskussion der unterschiedlichen Ausdrucksformen von Klimaprotesten [9,10,11]. Vielmehr sollten wir uns als Gesellschaft den essentiellen Fragestellungen widmen: wie wir die großen Transformationen schaffen können, um ein Überleben für alle zu gewährleisten. Gerade Entscheidungsträger:innen in Politik und Wirtschaft sollten sich hinter die Anliegen der Aktivist:innen stellen, um die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte in Angriff zu nehmen. Die Transformation zur nachhaltigen Gesellschaft erfordert Entscheidungen mit Weitblick und Rücksicht auf unsere Lebensgrundlage sowie entsprechende Ressourcen. Kurzfristige finanzielle Interessen und die Ideologie des Nichts-ändern-Wollens stehen dem entgegen. 

Daher rufen wir dazu auf, die Botschaften der Aktivist:innen ernst zu nehmen, und die Klimakrise in den Vordergrund von medialen Berichten, Diskussionen und politischen, wirtschaftlichen sowie persönlichen Entscheidungsprozessen zu stellen, anstatt die Aktionsformen der Protestierenden zu kritisieren. Es ist vielmehr die Aufgabe von Politik und Wirtschaft, die Forderungen der Bevölkerung und ihre Verpflichtungen im Rahmen nationaler und internationaler Gesetze und Abkommen in sinnvolle Maßnahmen umzusetzen.

Kritik sehen wir stattdessen dort angebracht, wo wider besseres Wissen nicht oder nicht ausreichend gegen die Erderwärmung vorgegangen wird.

Unterzeichnet von Wissenschaftler:innen aus Oberösterreich, Wien und NÖ

Stand: 20.12.2022

Presseberichte

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Zukunftsfähig Leben im Alltag – Videoaufzeichnug des Vortrags an der Linzer Volkshochschule

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Die Bewältigung der Klimakrise stellt eine noch nie dagewesene Herausforderung an die Menschheit dar, die nur mit wissenschaftlicher Unterstützung erfolgen kann. Gleichzeitig erfordert die Bewältigung einen globalen und grundlegenden Wandel des Lebensstils, der von allen ErdbewohnerInnen mitgetragen werden muss. Nach einem Überblick über die Grundlagen des Klimawandels (Ursachen und Wirkungen, bisherige Entwicklung, Zukunftsszenarien, verbleibendes CO2 Budget) geht es daher im Vortrag von Mirko Javurek von Scientists For Future Oberösterreich um den individuellen Beitrag der Menschen in Österreich zum Klimawandel, und welche Möglichkeiten es gibt, diesen Beitrag zu reduzieren. Die Systematik der Kombination der drei Strategien Suffizienz, Effizienz und Nachhaltigkeit wird auf die Bereiche Wohnen, Mobilität, Ernährung, Stromverbrauch und Konsum angewandt und anhand von Beispielen erklärt.

Videoaufzeichnung von Dorf-TV: https://dorftv.at/video/40149

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Klimaschutz „mit Hausverstand“ statt auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse?

Lesedauer 2 Minuten.   

Oberösterreichische WissenschaftlerInnen von “Scientists for Future” sehen schwerste Widersprüche in einer aktuellen Stellungnahme von Landeshauptmann Stelzer zum Thema Klimaschutz.

Im Rahmen einer Umfrage des JKU-Betriebsrats unter SpitzenkandidatInnen zur Landtagswahl antwortete Stelzer auf die Frage, ob aus seiner Sicht die aktuellen Maßnahmen in Sachen Klimawandel dem Stand der Wissenschaft gerecht werden und was er getan hat und tun wird, um die Lage gegebenenfalls zu verbessern, in einer Stellungnahme [1] zunächst: „Die Wissenschaft ist der wichtigste Schlüssel zum Klimaschutz.“ Nach einer Aufzählung an Maßnahmen, ohne darauf einzugehen, ob diese dem Stand der Wissenschaft gerecht werden, schließt er mit: „in Oberösterreich betreiben wir Klimaschutz mit Hausverstand – ohne zusätzliche Strafen oder Steuern„. Dieser abschließende Satz legt nahe, dass Stelzer Klimaschutz lieber mit Hausverstand als auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und messbarer Größen betreibt: Der Begriff „Hausverstand“ wird üblicherweise als Gegensatz zum wissenschaftlichen Expertenverstand verwendet [2].

Hausverstand ist das Problem, nicht die Lösung!

Nachdem Klimaschutz vor allem durch eine vom Hausverstand geprägte Politik jahrzehntelang verschlafen wurde, ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die verbleibende Zeit zum Abwenden der schlimmsten Folgen der bevorstehenden Klimakatastrophe kurz. Die Maßnahmen zum Klimaschutz müssen umfassend, schnell und höchst wirksam sein. Es genügt also nicht, ein paar ausgewählte Maßnahmen für den Klimaschutz „mit Hausverstand“ zu setzen, sondern die Wissenschaft hat ganz klar die notwendigen Ziele, Maßnahmen und Zeithorizonte festgelegt [3].

Die Wissenschaft ist sich auch einig, dass so grundlegende und tiefgreifende Veränderungen nur durch veränderte Rahmenbedingungen in unserem Wirtschaftssystem möglich sind. Dazu gehören unter anderem Steuern und Strafen für klimaschädliches Verhalten [3,4].

Klimaschutz braucht Sachverstand statt Hausverstand
Wirkungsvoller Klimaschutz kann nur mit wissenschaftlichem Sachverstand erfolgen. Die aufgezählten Maßnahmen sind keinesfalls ausreichend für einen umfassenden Klimaschutz. „Da der Hausverstand eine der wesentlichen Ursachen für eine bisher verfehlte Klimapolitik ist, kann er unmöglich als Basis einer erfolgreichen Klimapolitik dienen. Scheinlösungen gefährden nicht nur unsere natürliche Lebensgrundlage, sondern führen dazu, dass Chancen für den Industrie- und Wirtschaftsstandort verschlafen werden!“, kritisiert Dr. Martin Hoffmann, Koordinator der “Scientists for Future” Regionalgruppe OÖ. “Es gibt etablierte wissenschaftliche Methoden, die man anwenden sollte, um einen konkreten Fortschritt und geplante Maßnahmen beim Klimaschutz zu bewerten.”, schließt Hoffmann. 

Referenzen

[1] Frage und Antwort des Betriebsrats der JKU an LH Stelzer in vollem Wortlaut:

Werden aus Ihrer Sicht die aktuellen Maßnahmen in Sachen Klimawandel dem Stand der Wissenschaft gerecht? Was haben Sie getan und was werden Sie tun, um die Lage ggf. zu verbessern?

Die Wissenschaft ist der wichtigste Schlüssel zum Klimaschutz. Nur Dank der unermüdlichen Forschung am Standort kann in Oberösterreich heute überhaupt noch Industrie betrieben werden und zwar die sauberste der Welt. Dafür wird heute in kaum einem Land Stahl, Zement oder Papier klimaschonender erzeugt als in OÖ.

Seit ich Landeshauptmann bin, investieren wir auch Jahr für Jahr mehr in den öffentlichen Verkehr als in den Individualverkehr – aktuell beispielsweise mit dem bisher größten Öffi-Infrastrukturpaket mit der ÖBB. Darüber hinaus wollen wir bis 2030 den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf 97 Prozent erhöhen und verzehnfachen dazu die Energiegewinnung aus Sonnenstrom. Genauso werden wir bis 2025 10.000 öffentliche E-Ladestellen in OÖ errichten. Man sieht: in Oberösterreich betreiben wir Klimaschutz mit Hausverstand – ohne zusätzliche Strafen oder Steuern.

[2] Robert Nehring: Kritik des Common Sense: Gesunder Menschenverstand, reflektierende Urteilskraft und Gemeinsinn – der Sensus communis bei Kant. Duncker & Humblot, Berlin, 2010.

[3] https://de.scientists4future.org/ueber-uns/stellungnahme/ 

[4] https://www.econstatement.org/

Presseartikel

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Können synthetische Brennstoffe die Ölheizung retten? Leider nein!
Stellungnahme der S4F zum Brief der Wirtschaftskammer OÖ an die Bürgermeister*innen

Lesedauer 2 Minuten.   

Im Februar hat die Wirtschaftskammer Oberösterreich ein Schreiben an alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Oberösterreich geschickt, in dem sie Verbote von Verbrennungsmotoren und Ölheizungen als „standortfeindlich, bürgerfern und sozial ungerecht“ bezeichnete. Man könne doch fossile Brennstoffe durch synthetische ersetzen und so die bestehenden Infrastrukturen weiter benutzen.

Scientists for Future Österreich hat sich die Argumente der WKOÖ sehr genau angesehen und eine wissenschaftlich begründete Stellungnahme dazu ausgearbeitet, die wir allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zukommen ließen.

„Können synthetische Brennstoffe die Ölheizung retten? Leider nein!
Stellungnahme der S4F zum Brief der Wirtschaftskammer OÖ an die Bürgermeister*innen“
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„Jetzt mit dem Klimaschutz ernst machen!“ eine Online-Podiumsdiskussion

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Mittwoch, 17. März, 18 Uhr, online im Livestream auf YouTube und Facebook.
Eine Veranstaltung von Scientists for Future Oberösterreich und Scientists for Future Austria

"Jetzt mit dem Klimaschutz ernst machen!" eine Online-Podiumsdiskussion

Mit Klick auf das Bild wird eine Verbindung zu Youtube hergestellt und es werden deren Datenschutzbestimmungen wirksam!

Mit em. Univ.-Prof.in Dr.in Helga Kromp-Kolb (Institut für Meteorologie und Klimatologie der BOKU Wien), Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger (Institut für Moraltheologie der KU Linz) und Stefan Kaineder (oö Landesrat für Umwelt- und Klimaschutz, Grüne).

Moderation: Klaus Buttinger, Redakteur für die Tageszeitung Oberösterreichische Nachrichten (OÖN)

Ein Jahr lang hat die Corona-Pandemie alle anderen politischen Agenden in den Hintergrund gerückt und fast die gesamte öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Jetzt, da die Impfkampagne allmählich Fahrt aufnimmt, wird es Zeit, sich wieder auf die weit größeren ökologischen Herausforderungen zu fokussieren, die in den kommenden Jahren bewältigt werden müssen. Denn es bleiben uns nur noch wenige Jahre, wenn wir das Ziel der Klimakonferenz von Paris 2015 auch nur annähernd erreichen wollen. Klimastreiks und Klimavolksbegehren machen unmissverständlich deutlich, dass es nicht nur um ein paar ökologische Nachbesserungen geht, sondern um eine fundamentale Reform unseres Modells der Marktwirtschaft und des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Die Podiumsdiskussion fragt, was jetzt zu tun ist – und was davon die Bundes- und die Landespolitik tun können und müssen. Gleichzeitig soll auch thematisiert werden, welche Unterstützung die Politik in der breiten Öffentlichkeit braucht, um die entsprechenden Maßnahmen mittel- und langfristig durchhalten zu können.

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