Maturareisen und Sprachreisen werden oft schon zu Anfang des Schuljahrs geplant. Deshalb haben S4F dieses Factsheet zu klimafreundlichem Reisen ausgearbeitet. Es soll Schüler*innen und Eltern dabei unterstützen, das Thema „klimafreundliches Reisen“ in der Klasse, in der Schüler*innenvertretung oder im Elternverein auf den Tisch zu bringen. Also einfach herunterladen – ausdrucken oder per Email weiterschicken – und übers Klima reden!
Die Maturareise ist an vielen Schulen Österreichs eine schöne Tradition. Nach dem Stress der Prüfungen macht man gemeinsam Urlaub, um den Abschluss zu feiern und die Schulzeit mit einem gemeinsamen Erlebnis zu beenden.
Eine solche Maturareise wird oft schon lange vor der Matura geplant und dabei sind angehende Maturanten und MaturantInnen mit Fragen konfrontiert wie: „Wohin soll‘s gehen?“, „Wie kommen wir hin?“ und: „Wo werden wir wohnen?“.
Die folgenden Fakten mit einem Fokus auf umweltfreundlichen Tourismus sollen bei der Planung dieser Reise unterstützen.
Anreise
Treibhausgasemissionen Beispiele:
Wien-Dubrovnik (Kroatien) hin und zurück:
Flugzeug: ca. 290 kg pro Person
Bus: ca. 54 kg pro Person
Wien-London hin und zurück:
Flugzeug: ca. 500 kg pro Person
Bahn: ca. 104 kg pro Person
Unterkunft
Je mehr Service Hotels bieten (z.B. Wellness), desto mehr Energie wird vom Hotel verbraucht. Auch je heißer der Ort des Urlaubs ist, desto mehr Energie wird im Hotel zur Kühlung verbraucht.
Verpflegung
Bei Buffet-Angebote in Restaurants und Hotels fällt viel Abfall an. Die Wahl von vegetarischen und veganen Speisen erlaubt hohe Emissionsreduktion.
Tipps zur Planung
Je näher das Reiseziel, um so weniger Emissionen fallen an, das ist klar. Und mit Bus oder Bahn ist man bald da.
Eine Sprachreise allerdings führt notgedrungen ins Ausland. Doch auch entferntere Ziele kann man mit der Bahn schnell erreichen: Die schnellste Zugverbindung von Wien nach Paris etwa beträgt nur 10 Stunden und 17 Minuten2. Die schnellste Zugverbindung von Wien nach London beträgt 14 Stunden und 4 Minuten2.
Unterkünfte wie private Appartements erlauben persönliche Flexibilität in der Versorgung, führen dadurch auch zu einer Reduktion von Restaurantbesuchen und erlauben es die gängigen Frühstückbuffets in Hotels zu meiden.
Unterkünfte mit Zertifikaten wie z.B. Green Globe (https://www.greenglobe.com/), EarthCheck (https://earthcheck.org/) versichern ressourcenschonende und umweltfreundliche Versorgung.
Klimaschonend ist auch eine Verpflegung mit vegetarischen und regionalen Produkten.
Wichtig sind …
… sicheres Reisen und Feiern.
… gemeinsam als Klasse den Abschluss zu feiern.
… Zusammenhalt, denn Klimaschutz kann nur gemeinsam gelingen!
Details
Anreise
Die Wahl des Verkehrsmittels für die Anreise zu einem gewählten Reiseziel bestimmt maßgebend die Treibhausgasemissionsbilanz über den gesamten Urlaub: Flugzeugreisen verursach die meisten Treibhausgasemissionen. Rund das 5-fache weniger wird bei einer Fahrt mit einem PkW über die selbige Distanz emittiert und am wenigsten bei der An- und Rückreise durch Bus oder Bahn.
Unterkunft
Hotels gehören in vielen Ländern zu den energieintensivsten Gebäuden im Gebäudesektor. Je mehr Serviceleistungen ein Hotel zu bieten hat, z.B. im Bereich Wellness, desto höher ist der Energieverbrauch. Eine Studie in Österreich hat gezeigt, dass der Strombedarf bei 5-Sterne-Betrieben am höchsten ist. Ein weiterer entscheidender Faktor im Energieverbrauch ist auch die Klimatisierung. Nachgewiesenermaßen braucht ist der Stromverbrauch von Hotels in heißeren Urlaubsorten höher.
Verpflegung
Mit dem Reisen geht auch die Nutzung von Gastronomieangeboten einher. Die Bereitstellung der Gerichte selbst ist mit vielen Umweltschäden und Klimaeinflüssen wie dem Einsatz von Pestiziden, Einsatz genetisch modifizierten Organismen, Verwendung großer Wassermengen, Lebensmittel- und Verpackungsabfällen sowie mit Emissionen von Treibhausgasen durch großen Energieverbrauch und Transport verbunden. In der Produktionskette von Lebensmitteln fällt sehr viel Abfall an. In der Gastronomie kommt es bei Buffets wegen des übergroßen Angebots zu weiterer Verschwendunjg. Pro Jahr werden innerhalb der EU 11 Mio. Tonnen Lebensmittel nur in der Gastronomie verschwendet. 26% der globalen Treibhausgasemissionen sind auf den Gastronomiesektor zurückzuführen, 61% der damit verbunden Produktionskette auf die Landwirtschaft. Als Einzelne*r kann man Emissionen reduzieren: durch Konsum vegetarischer und veganer Speisen, was vor allem zu weniger Oberflächen- und Wasserverbrauch und produktionsverursachten Treibhausgasen führt; durch den Konsum regional hergestellter Lebensmittel, die weitaus weniger transportbezogene Emissionen verursachen; und durch den Konsum biologischer Lebensmittel.
Weitere Informationen und Details
können im Buch Tourismus und Klimawandel von Pröbstl-Haider, U., Lund-Durlacher, D., Olefs, M., & Prettenthaler, F. (2021) Springer Nature nachgelesen werden.
Podcast „Future on Air“ der FFF zum Thema
Titelbild: Lewis Smith, Flickr
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