Scientists for Future bei der Salzburger Klimademo: „Klimapolitik und eine faire Wirtschafts- und Sozialpolitik gehören zusammen“

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Nachdem sich in vielen Städten Österreichs am Freitag, 20. September bereits tausende Menschen zum Weltweiten Klimastreik versammelt hatten, rief ein breites Bündnis in Salzburg ebenfalls zur Demo auf: Für Klimaschutz, für Gerechtigkeit, für Frieden, für Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte – für alle. Im Folgenden einige Passagen aus dem Statement von Scientists for Future (Langfassung hier):

„Die derzeitige Klimapolitik birgt ein hohes Risiko für das Kippen kritischer Elemente des Erdsystems, selbst wenn die globale Erwärmung nach einer Zeit der Überschreitung wieder auf unter 1,5 °C beschränkt wird. Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Nature Communications zeigt: Dieses Risiko kann minimiert werden, wenn die Erwärmung rasch wieder umgekehrt wird. 

Insbesondere rechtsextreme Parteien sind von einem wissenschaftsbasierten Diskurs sehr weit entfernt – sie leugnen noch immer die menschengemachte Klimakrise. Zudem lässt sich die Klimakrise nicht mit populistischen Parolen abwenden, etwa durch das weitere Setzen auf Verbrennungsmotoren, nur weil Österreich ein „Autoland“ sei (Nehammer). Es braucht den Einsatz von Sachverstand und vorausschauendem Denken, denn die kommenden Jahre sind eine entscheidende Zeit für die Klimawende in Österreich.

Eine wirksame Klimapolitik lässt sich nicht trennen von einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik, vor allem einer Abkehr vom Glauben, ein immerwährendes Wirtschaftswachstum sei möglich. Wenn der Kuchen nicht mehr wachsen kann, muss er besser, gerechter verteilt werden. Neben dem Eingeständnis, dass es Branchen gibt, die schrumpfen müssen, wie etwa die Automobilindustrie und der Flugverkehr.

Es ist bekannt – die Folgen der Klimakrise treffen vor allem jene, die sie am wenigsten verursachen. Und wie stark wir die Folgen der Klimaerwärmung zu spüren bekommen, wird nicht nur eine Frage der geografischen Lage sein, sondern auch der sozialen. Arbeitsplatz und Einkommen spielen eine Rolle. Die Ärmsten leiden am meisten unter den Folgen des Klimawandels. Sie können in der Regel ihre Wohnsituation am schwierigsten an die steigenden Temperaturen anpassen. Sie verfügen über kein Haus im Grünen, häufig nicht einmal über einen Balkon, geschweige denn einen Garten. Klimawandelanpassung muss auch hier ansetzen – bei der Begrünung unserer Städte.

Eine Überwindung der sich immer weiter auftuenden Vermögens- und Einkommensspreizung ist unabdingbar – aus Gründen der Gerechtigkeit, aus demokratiepolitischen wie volkswirtschaftlichen Gründen, aber auch aus ökologischen. Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung stoßen 36 bis 45 Prozent der Treibhausgas-Emissionen aus, das reichste ein Prozent ist für die Hälfte aller Flugemissionen verantwortlich (IPCC), bis 2030 möglicherweise für 16 Prozent der Gesamtemissionen (Oxfam) u.a. durch Superjachten und Weltraumflüge. Milliardäre wie Richard Branson und Jeff Bezos verursachen mit einem Flug ins All so viele Treibhausgas-Emissionen wie ein Mensch der ärmsten Milliarde in seinem ganzen Leben. Wir können uns die Reichen auch aus klimapolitischen Überlegungen nicht mehr leisten. Privatflüge starten auch hier in Salzburg massenweise, was neben Globalen Emissionen auch lokale Luft- und Lärmverschmutzung erzeugt. 

Klimapolitik und eine faire Wirtschafts- und Sozialpolitik gehören zusammen. Daher sind wir heute hier zusammengekommen.“

Foto: S4F Salzburg

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