Neue Studie liefert Überblick über nationale und regionale Verzeichnisse von nichtheimischen Pflanzen in Europa

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Ein beträchtlicher Teil der europäischen Gefäßpflanzen und ihrer Populationen sind nicht heimisch, Ursache hierfür ist der Mensch. Gegenüber früheren Studien, in denen die Zusammensetzung und Struktur der gebietsfremden Flora Europas zusammengefasst wurde, sind neue Verzeichnisse gebietsfremder Pflanzen sowie Aktualisierungen der bestehenden veröffentlicht worden. Nun gibt es eine neue Studie, die einen Überblick über die derzeit verfügbaren Verzeichnisse in Europa liefert, diese vergleicht und die wichtigsten Lücken und Unstimmigkeiten ermittelt.

Die Studie betrachtet 111 nationale oder regionale Verzeichnisse, die bis 2022 für 55 europäische Gebiete, d. h. Länder, ausgewählte Regionen innerhalb von Ländern, große Inseln und Archipele, veröffentlicht wurden. Zum Zweck des Vergleichs wurden in der Studie Taxonomie, Nomenklatur, Aufenthaltsdauer, Kategorien des Invasionsstatus und Herkunft vereinheitlicht. Dergestalt konnten für den europäischen Artenpool 7.335 gebietsfremde Gefäßpflanzenarten identifiziert werden und damit 1.546 Arten mehr als in einer Studie von 2008. Die Studie konnte weiter erheben, dass 33,3 % der gebietsfremden Arten gelegentlich, 36,3 % eingebürgert und 14,4 % in mindestens einem europäischen Gebiet als invasiv zu definieren sind. Bei 5,8 % der Taxa konnte der Invasionsstatus nicht zuverlässig bestimmt werden. Die höchsten Anteile gebietsfremder Arten in Europa stammten aus dem gemäßigten Asien (20,4 %), dem gemäßigten Europa (19,6 %) und dem Mittelmeerraum (19,0 %). Die invasiven Arten stammten überwiegend vom amerikanischen Kontinent (22,9 %) und aus dem gemäßigten Asien (19,7 %). Die Studie fand Lücken und erhebliche Widersprüche nicht nur bei der Anerkennung von Aufenthaltsdauer und Invasionsstatus in verschiedenen Gebieten, sondern auch bei widersprüchlichen Statuszuweisungen für einzelne Arten. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer kritischen Neubewertung des Status der Arten in ganz Europa, vor allem auf der Balkanhalbinsel und in Nordosteuropa. Aktualisierte und standardisierte nationale Checklisten gebietsfremder Arten sind für eine zuverlässige Analyse des Ausmaßes, der Mechanismen und der Auswirkungen von Invasionen sowie für Risikobewertungen und das Management in ganz Europa von entscheidender Bedeutung.

Quelle: Abstract https://www.preslia.cz/article/11566

Die gesamte Studie Kalusová V., Čeplová N., Danihelka J., Večeřa M., Pyšek P., Albert A., Anastasiu P., Biurrun I., Boch S., Cottaz C., Essl F., Kuzemko A., Maslo S., Mifsud S., Protopopova V. V., Shevera M., Sîrbu C., Svenning J.-C., Welk E. & Axmanová I. (2024) Alien plants of Europe: an overview of national and regional inventories. – Preslia 96: 149–182, https://doi.org/10.23855/preslia.2024.149

Zum Download hier: https://www.preslia.cz/article/pdf?id=11566



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